Wohnkabine 2

Wohnkabine 2

Seuchenjahr 2021 genutzt zum Neubau einer Wohnkabine für die Zeitreise!


Ich habe mir im Spätherbest 2020 das Material für den Neubau anliefern lassen. Diesmal hatte ich keine Lust auf Stahlbau, Holz ist wärmer und von der Stabilität dem Metall im Bau auch meistens überlegen. Es lässt sich zudem leichter bearbeiten. Natürlich will jeder wissen was das kostet. Eine GFK Kabine für den Unimog mit einer Tür lag Ende 2020 bei Rund 15000 Euro. Ich sag nur so viel, das habe ich für Material und Neukauf einiger Komponenten nicht ausgegeben. Anders könnten wir uns das Ganze auch nicht leisten, wir arbeiten beide in ganz normalen Jobs.
Material:
21 Siebdruckplatten 9x1250x2500, 60m 60×60 KVH und 75m 60×40 KVH. 12x 6mm Birkenholzplatten 1500×3000, 45m² PU Schaumplatten
Dann ging es wieder an Kleber, Beko Allcon10 drei Kartons a 12 Stück, den Beko Tackcon zwei Kartons a 12 Stück, Sika 521-UV zwei Kartons, Soudal Fix all sechs Eimer, Spax Edelstahlsenkkopfschrauben 4,5x50mm ca1000 Stück, Spax Edelstahllinsenkopfschrauben 6x60mm und 6x40mm ca 600 Stück und was noch in unserer Werkstatt an Schrauben und Montagemittel eh schon rumsteht.
90 und 135 Grad Winkelprofile 60x60x3 und Z-Profile 60x30x60x3 habe ich mir biegen lassen, ich wollte keine scharfen Kanten haben. Leider waren die dann nur 3m lang, egal, wird ja geklebt, der Stoß macht mir nichts.
Werkzeug:
Um die Kabine zu bauen, musste ich nichts anschaffen, bin mit unserer Werkstattausrüstung klar gekommen. 2x Akkuschrauber, 1x Akkuhandkreissäge, 1x Akkusäbelsäge, 1x Akkuflex und 2x 230V Flex, 1x kleine Tischkreissäge die auch zur Kappsäge umgebaut und in sämtliche Winkel und Höhe verstellbar ist, 1x Zugkappsäge, 1x Baukreissäge, 1x Oberfräse, 1x Multitool, 1x Exenterschleifer, 1x Silikonspritze, 1x Winkelschrauber, 1x MAG Schweißgerät, Unmengen Schraubzwingen und noch was ich jetzt vergessen habe. Für die Elektrik muss man eine gute Crimpzange und Aderendhülsenzange haben, die sind teuer aber gegenüber der Unsicherheit einer losen Verbindung, die brennen kann, echt günstig. Für die Kabelschuhe M8 30mm² usw. gibt es Zangen für angemessenes Geld, da muss definitiv alles festsitzen.
Der Bau:
Die Fensterrahmen und den Türrahmen habe ich bei meinem Kumpel Peter in seinem Metallbaubetrieb verschweißt. Ich habe zu Hause kein Aluschweißgerät, Aluschweißen musste ich auch so gut wie nie. Ich habe jahrelang mit Schweißen meine Taler verdient, WIG, MAG, Autogen und Elektrode, unterkriegen lassen wollte ich mich vom Alu aber nicht! Gut, mein Kumpel Peter belachte sich öfters! Vielen Dank an Metallbau Ammenwerth für die Benutzung seiner Werkstatt und seiner Hilfe.
Die alte originale Unimog-Pritsche habe ich, nachdem ich die alte Kabine zerschnitten hatte, etwas verändert. Rundum habe ich den dicken originalen Rahmen abgeschnitten und die Träger um je 15cm eingekürzt, ein Winkelprofil 50x30x5 dann wieder umlaufend angeschweißt, damit ich die neue Kabine daraufstellen und am Rahmen verschrauben kann. Verbleiben so gesehen noch die 3 originalen Querstreben und der Umlaufende Rahmen. An dem sind auch die Halterungen der Schutzbleche und Staukisten angeschweißt.
Den Boden der Kabine habe ich aus den 60x60er KVH Hölzern verplattet über Kreuz gebaut, oben und unten habe ich die 9mm Siebdruckplatten verklebt und verschraubt und mit PU Platten isoliert. Die PU-Platten habe ich 2cm kleiner geschnitten, eingeklebt und die 1cm Schlitze dann mit PU Schaum ausgeschäumt. Zum kleben habe ich den Beko Allcon10 Konstruktionskleber genommen. Der klebt auf der rauen Seite der Siebdruckplatten hervorragend. Die Isolationsplatten sind Alupapierbeschichtet, mehr halten als die Alupapierbeschichtung muss der Kleber eh nicht. Die glatte spätere Unterseite der Kabine habe ich gut angeschliffen und dann mit Mipa Protektor wieder versiegelt.
Darauf habe ich den Umlaufenden Rahmen der kompletten Kabine mit den Restlichen 60x60er Hölzern gebaut. Dazwischen stehen die 60x40er für die Plattenstöße, Fenster und Türrahmenaufnahme und am Heck und Dach über Kreuz als Stabilitätsrahmen. Alles mit den 9mmm Siebdruckplatten außen verklebt und verschraubt. Danach isoliert, ausgeschäumt. Das Dach soll mich tragen, das tut es, ohne sich durchzubiegen, wobei es später durch Schränke usw ja nochmal gestützt wird. Am Heck verschraube und verklebe ich noch 4 Airlineschienen für einen Fahrradträger und die Sandbleche.
Die Wände am Boden sind absolut Wasserdicht abgeschmiert, denn jetzt verlege ich die Fußbodenheizung in 10mm Kupferrohr und nochmal eine 9mm Siebdruckplatte oben drauf. Ja wärmetechnisch nicht optimal, Estrich war und ist keine Option😉. Um die Kabine mit dem Rahmen zu verschrauben, bohre ich 60mm Löcher in die oberen Platten genau da, wo die 60x60er Hölzer verlaufen. Durch die Bodenplatte bohre ich 11mm Löcher, die ich erst mit Bootslack innen streiche und dann mit Wachs nochmal versiegle.
Als nächstes verklebe und verschraube ich die Umlaufenden Winkelprofile, dazu nutze ich dem Beko Tackcon und 6x60er Tellerkopfedelstahlschrauben, die ich auch am Kopf mit Kleber eindichte. Die Fensterrahmen und den Türrahmen verklebe und verschraube ich auf die gleiche Weise. Mit Sika 521 UV-beständig, dichte ich die Ränder/Kanten ab.
Auf dem Dach ist eine EPDM Dachfolie verklebt. So eine Folie liegt seit Jahren auf unserem Freisitz, der Regen wird etwas gedämmt und sie halten ewig.
In der Zeit hat meide Frau den Unimograhmen von den Roststellen befreit und wieder komplett gestrichen. Anbauteile und Tanks schrauben wir ab und bereiten sie zum Lackieren vor. Das Fahrerhaus hatte eine Delle seit dem ersten Tag, diese haben wir verspachtelt. Beim lackieren der Bauteile kräuselt sich hier und da der Lack. Ohje, jetzt muss der Lack runter. Komischerweise kräuselt er sich nur da, wo Tarnfleckschwarz war. Egal, alles runter, bis er blank ist.
Wir grundieren und lackieren dann die Anbauteile, die Kabine und das Fahrerhaus. Meine erste große Lackierung, und ich muss sagen, schaut gut aus. Lackieren ist wie kleben, Vorbereitung und Einhaltung der Arbeitsgänge ist Pflicht. Beim mischen von der Grundierung und dem Lack, ist meine Frau in ihrem Element, genauer geht es nicht. Mit meinen langen Armen geht lackieren auch sehr gut, wir ergänzen uns mal wieder sehr gut.
Tag der sogenannten Hochzeit! Nachdem alle Anbauteile verschraubt sind, heben wir die Kabine mit unserem Schlepper auf den Unimog. Sieht etwas abenteuerlich aus, ist es auch. Der Schlepper hebt bei einer Tonne Gewicht die Hinterfüße, ich hänge noch paar Gewichte an die Ackerschiene, denn die 3m Verlängerungen am Frontlader legen sehr weit aus. Er hebt die Kabine ohne irgendwelche Probleme. Errechnet müsste sie 460kg wiegen. Gefühlt ist es auch nicht mehr.
Nachdem sie mit 12 M10er Schrauben verschraubt ist, beginne ich mit dem Innenausbau. Bei dem großen Teilen hilft Boris immer mit, das lege ich dann immer auf den späten Nachmittag. Wir verkleben innen mit Fix all Kleber die 6mm Birkenholzplatte und verschrauben sie zusätzlich. Streichen ist ihr Ding und der Shabbylook macht sich richtig gut. Beim schleifen bekommen wir aber beide mächtig lange Arme. Schnell sind Schränke und Schubladen aus den 40x60er KVH Hölzern gebaut. Wir machen es ganz einfach, die Hölzer ziehe ich über die Kreissäge und schneide eine 20x6er Aussparung rein, in der liegt später die 6mm Sperrholzplatte als Wand oder Boden. Klingt sehr schwer, ist aber sehr leicht. Als Türen oder Klappen haben wir die 6mm Sperrholzplatten benutzt. Klar sind die nicht 100% gerade und schön clean. Soll keine Praxiseinrichtung werden, es muss nur uns gefallen und ihren Zweck erfüllen. Als Fußboden habe wir einen Kork verlegt, der ist schön warm und trittleise.
Jetzt kommen die Fummeligen Sachen.
Strom und Wasser, kommen wir mal zur Technik:
Bisher waren wir eher spartanisch unterwegs, diesmal pimpen wir, übertreiben aber nicht.
Elektrik:
Verbaut sind jetzt
2x 100AH Liontron lifepo4 Batterien.
1x Votronic Ladewandler/Ladebooster VCC 2412-45 IUoU
1x Votronic Sinus Wechselrichter SMI 1700ST-NVS
1x Victron Smart Solar MPPT 100/50
4x 110W JWS Solarpanele
3x Hochstromsicherungen 2x 125A Batterien, 1x 250A Wechselrichter
2x 50A Sicherungsträger für Solar und Ladebooster.
1x 20 Fach Kleinverteiler mit KFZ-Flachsicherungen
3x Strom/Masseschiene je 4x M8
1x Sicherungsautomat 230V mit FI Schalter
1x Notstromschalter um alles auszuschalten
Solar und Stromverbauch:
Das ist für einige noch recht wenig, für uns mehr als ausreichend. Hauptabnehmer sind Kühlschrank und Kühlbox mit je +- 5Ah. Die Solaranlage schiebt gegenüber der Alten mächtig für unsere Verhältnisse. Da wir sie erst Ende September in Betrieb genommen haben aber keine wirkliche Abnahme da war, kann ich erst vom Oktober die Erfahrung ziehen und sagen das sie bei bedecktem Himmel noch immer mit knapp +-5 Ah lädt. Bedeutet sie kommt im Sommer wahrscheinlich sehr gut hinterher. Bei unseren Wochenendtestfahrten haben wir am Tag ca. 25Ah verbraucht. Ich gehe davon aus, wir kommen so hin. Solar könnten noch 2 Panele auf das Dach, mehr Platz ist aber nicht, Batterie kann noch eine 100AH dabei.
Verlegt zu den Verbrauchern sind 4mm² und 1,5mm²Kabel. Mehr Unterschiede habe ich nicht gemacht, sonst bleibt bei den Rollen zu viel übrig, wenn man jetzt noch 0,75 usw verlegt. Bei den Batterien, Ladebooster, Wechselrichter tümmeln sich die 10, 20 und 30mm² Würmer. Hier findet man gute Querschnittsrechner im Netz, bei 12V fließt mächtig Strom, lieber ein mm² mehr als abgefackelt.
Heizung:
Ich habe einen Wärmetauscher vom Motor zur Kabine installiert. Der wird entweder durch Motorwärme oder einer Webasto 5kw Thermotop versorgt, die auch Motorheizung ist. Dahinter kommt die Fußbodenheizung, eine Kupferschlange, die mit einer Wilo Zirkulationspumpe und von einer RTL gesteuert wird. Das System ist in der Kabine mit Frostschutz gefüllt und ein offenes System, der Druckausgleich geht in einen 0815 VW Motorflüssigkeitsbehälter. Warum sowas? Ganz einfach, die Zirkulationspumpe nervt sonst mit Fließgeräuschen, weil sie in ihrem eigenen Saft läuft, wenn das Ventil geschlossen ist und sie mit aller Macht davordrückt. Die Pumpe zieht die Flüssigkeit durch die RTL, so kann sie ihre überschüssige Energie einfach in den Behälter befördern und sie nervt nicht mit Fließgeräuschen. Mit Überströmventil und so einem Zeug fange ich gar nicht erst an. Ich kenne von meiner Arbeit her die offenen Systeme, die konnten ohne Pumpe laufen, mit machten sie nie Geräusche😉. Zusätzlich ist noch eine Dieselbetriebene Webasto Airtop2000 2kw mit Höhenkit verbaut. Im Luftausgang ist ein Schalldämpfer verbaut, sie läuft dadurch sehr ruhig und moduliert hervorragend. Gegen dieses nervige Klacken der Dieselpumpe hilft der Webasto Gummihalter, dann hört man sie nicht in der Kabine.
Wasser:
Wir haben uns bei Uwe Albrecht einen Wassertank auf Maß bauen lassen. Er hat 180l Fassungsvermögen und dient als Gegengewicht zum 240l Dieseltank auf der Fahrerseite. Bisher hatten wir 80l, haben aber kein Trinkwasser daraus gezogen. Um den vielen Plastikmüll zu vermeiden, haben wir uns nach dem Wassertank 2 Katadyn Wasserfilter eingebaut. Diese können wir nach belieben mit Filtern bestücken. Je nachdem wo und was wir tanken, filtern wir beim befüllen vor dem Wassertank Schwebstoffe raus. Im Wassertank sind Silberionen damit das Wasser nicht weiter verkeimt. Nach dem Tank kommen je nach Qualität des Wassers entweder nur der Filter für allgemeine Verunreinigungen oder der und ein Aktivkohlefilter, um alles zu säubern. Dann hat man aber totes Wasser. Normal reichert man es mit Mineralien wieder an, solche Anlagen kosten mehrere tausend Euros, wir haben sowas noch nicht benötigt. Bisher haben wir in Russland und Schweden aus Quellen Wasser entnommen, das haben die Leute aber auch so getrunken. Zudem kann eine Quelle sauberer sein als manche Trinkwasserleitung😉. Sollte man sich mal unsicher sein, eine Chlortablette killt alles, die ist nach einem halben Jahr eh zur Reinigung nötig. Angeschlossen haben wir alles mit einem druckfesten handelsüblichen Schlauch, der für Trinkwasser geeignet ist. Keine Spezialleitungen, die man nur im Spezialhandel bekommt. Durch die Leitung befördert wir das Ganze von einer Shurflow Wasserpumpe mit 3,5 bar.
Warmwasser: Haben wir nicht, wenn man bei uns Warmwasser aufdreht, kommt gefiltertes Wasser. Warum kein Warmwasser? Erstmal stiehlt uns der Boiler zu viel Stauraum, ein Mog ist echt klein! Warmwasser steht in einem Boiler, zum abwaschen würde man 10Liter erwärmen und 2 Liter verbrauchen. Beim duschen ebenfalls, soviel verbrauchen wir nicht. Folglich kühlen die durch viel Energie erwärmten Liter wieder ab. Warmwasser ist die teuerste Energievernichtung im Haushalt. Wir haben es mit einem 10l Eimer und einer Tauchpumpe mit Duschkopf gelöst. Auf dem Herd 2-3 Liter Wasser erhitzen, kaltes beimischen, fertig ist das Duschwasser. So kann man auch schnell draußen duschen und 4x den Mog als Sichtschutz nutzen oder was auch immer in der Nähe ist. Kein extra Wasseranschluss für die Außendusche, der immer da ist, wo man ihn nicht benötigt. Zudem können wir damit auch mal den Hund draußen abbrausen. Als Dusche haben wir eine handelsüblich Duschtasse genommen, die Abflüsse sind der tiefste Punkt, und so schief steht keiner, dass man mehrere Abflüsse benötigt. Man muss eh mit dem Lappen nach dem duschen durch, also was soll´s. Wir haben eine Schiebe bzw eine Rolltür als Spritzschutz verbaut. Funktioniert prima. Als Tür für Geschäfte dient ein Vorhang.
Toilette:
Umgestiegen von Chemie auf eine Trockentrenntoilette. Entsorgung ist immer so eine Sache. Bei unserer Art zu reisen sowieso! Um der Umwelt einen Gefallen zu tun, benutzen wir wieder das Plumpsklo😉. Ein Lüfter ist aber ein Muss, sonst stinkt die ganze Hütte. Wir sammeln noch Erfahrung. Die Kiste ist so gebaut, dass sie Streu und Separator aufnehmen kann und genau in die Dusche passt. Sie kann beim fahren nicht verrutschen, außer beim Beschleunigen könnte sie, schafft der Mog aber nicht😉. Bis jetzt haben wir Holzstreu und Katzenstreu probiert, vielleicht doch Kackpulver nehmen? 😊
Kühlung:
Nein, Klima haben wir nicht. Gemeint ist Lebensmittelkühlung. Unser Kühlschrank ist ein jetzt gut 12 Jahre alter Waeco 80l Kompressorkühlschrank, den wir schon in der Dodge Wohnkabine hatten. Dazu haben wir eine 40l Engel Kühltruhe. Kühltruhe aus 2 Gründen, wir müssen Fleisch für Odin einfrieren, und für uns auch mal ein Eis oder so! Mit der Kombi kommen wir locker eine Woche ohne Nachschub vom Markt aus.
Lüftung:
In der alten Kabine hatten wir schon einen Fantastic Fan aus USA verbaut, der hat uns sehr gute Dienste geleistet. Diesmal haben wir einen Maxxair/Maxxfan verbaut, der permanent offen ist oder zur Ventilation sich öffnet. Super Teil, ersitz jetzt nicht mehr über dem Bett, sondern über dem Herd. Beim braten/kochen Fenster auf, 20% auf Luft ausblasen stellen und alles verschwindet. Man hat auch mal schnell durchgelüftet, um Nässe oder sonstiges aus der Kabine zu bekommen. Natürlich bläst er bei Hitze auch stetig durch, da bewegt sich wenigstens die Luft. Die Lüfter schwitzen im Winter, folglich tropfen die auch, überm Bett echt blöde!
Durchgang:
In der alten Kabine hatten wir einen Durchgang, den haben wir aber nie genutzt und nach 2 Jahren wieder verschlossen. Es gibt jetzt wieder einen, denn nasse Jacken, Schuhe, Rucksack usw kann man schnell mal nach vorn stellen, zum trocknen oder weil es einfach nur aus dem Weg ist. Unser Durchgang war sauteuer, eine Konstruktion vom Hersteller der ICE Wagenverbinder. Die machen einen 90x60cm Durchgang, der ist verklebt, vernäht und in einen Aluminiumrahmen verpresst. Also recht hochwertig, wir haben ihn über Hellgeth bezogen.
Herd und Spüle:
Die Sachen schleifen wir auch schon von Kabine zu Kabine, sind beide von Dometic und funktionieren einwandfrei. Der Dreiflammige Herd läuft auf Gas. Diesel oder Elektrik ist noch nicht an mich rangekommen. Ein Backofen fehlt uns, den ersetzen wir aber mit dem Omnia soweit es geht. Der Platz für den Backofen fehlt!
Licht:
Kann man nie genug haben. Wir haben 12V LED Strahler, Kaltweiß damit man was sieht, in die Decke und in der Küche im Hängeschrank verbaut, 2 im Eingang, 2 im Wohnbereich, 2 über Herd und Spüle und einer im Bad. Zusätzlich haben wir im Wohnbereich eine Lichtleiste rundum verbaut, die man dimmen kann. Eine Leselampe. Dann noch eine gemütliche USB-Lichterkette um ein Mini-Tau gewickelt. Die Zweite aus dem Doppelpack hängen wir draußen auf, wenn es dunkel wird und wir noch sitzen wollen.
Bett:
2x 70x200cm Lattenrost mit Matratze. Ja wir müssen die immer bewegen damit beide am Tisch sitzen können. In der alten Kabine haben wir beide Betten in einem Rahmen vor die Rückwand hochgeklappt, heute ziehen wir das hintere Bett an der Rückwand hoch und schieben das Vordere davor. Ergibt eine Couch. So kann auch eine liegen und der andere am Tisch sitzen. Beide Betten auf der kurzen Kante ergibt den Wohnzustand. Wenn beide Betten unten liegen, kann man nur sitzen aber ohne Tisch. Also kann mal einer Krank sein, der zweite aber noch etwas machen. Ansonsten sind wir beide ungefähr gleich von den Bettzeiten.
Stauraum:
Unser Hauptstauraum ist unter den Betten. Wir sitzen und schlafen darauf. Auch von außen zu erreichen. Rundum haben wir Hängeschränke, H20xT25cm, über der Küchenzeile den 120Lx H30xT35cm Schrank. Über dem Kühlschrank ist noch ein H25xB60xT60cm Stauraum. Zuletzt noch die Staukisten am Mog, und einer Kiste auf dem Gepäckträger.
Kleinigkeiten:
Ich kann nur jeden raten, seine Dinge zu messen die er in die Schränke stellen will. Angefangen bei Teller, Kaffeedose, Tassen und Thermoskanne. Weil man die jeden Tag benötigt, stehen die bei uns mit Wasserkessel und Omnia in einem Schrank. Der Schrank ist nur so hoch, dass die Sachen da reinpassen, ohne nach oben Luft zu haben und sind griffbereit. Nix nervt mehr als 4 Schränke für einen Kaffee zu öffnen. Die Besteckschublade geht mit dem Besteckkasten knapp unterm Waschbecken durch, ist aber so breit, dass die Weingläser bei uns neben dem Waschbecken vorbeifahren und noch reinpassen. Die Gläser usw. haben wir in Schaumstoff gestellt. So Schaumstoffplatten bekommt man im Werkzeughandel und mit dem Cuttermesser sind die gut zu bearbeiten. Andere Schubladen sind so hoch, dass 1,5 l Flaschen stehen können. Konserven usw. lagern wir in Miniklappboxen, die kann man prima stapeln oder klein machen, wenn man sie nicht benötigt. Auch Plastikboxen messen, wenn man die für Zucker, Müsli oder Mehl usw benutzen will.
Wir kochen sehr gerne und haben uns dazu ein Gewürzregal gebaut, um diese griffbereit zu haben. Wir haben die Gewürzgläser mit Gewürznamen beklebt und füllen diese immer wieder nach.
Fazit:
Sicherlich habe ich noch was vergessen oder empfinde es als unwichtig und schreibe es deswegen nicht auf. Wir sind mit der neuen Kombi paar Kurztrips gefahren und sind positiv überrascht. Erst unter 8 Grad plus fängt die Heizung an zu heizen. Bauen mit Holz lohnt sich. Wir haben zwar noch Schwitzwasser an den Fenstern und an der Tür aber bei weitem nicht mehr so viel wie in der alten Kabine. Das Klima ist sehr behaglich und je mehr Kleinigkeiten reinkommen, desto wohnlicher wird sie. Die Heizung ist sehr leise, der Kühlschrank und die Box sind vom Geräuschpegel erträglich, wir schlafen gut! Technik und die Anordnung der Einrichtung ist durch die 7 Jahre, die wir mit der alten Kabine unterwegs waren, zu 100% auf uns zugeschnitten. Sie ist wahnsinnig stabil, vom Gewicht fährt sie sich supergut auf dem Unimog, ich trage mal das Gesamtgewicht ein, wenn ich auf der Waage war. Ihre Feuertaufe bekommt sie dieses Jahr ab Sommer, wenn wir für mindestens ein Jahr auf Reise gehen. Ich hoffe ihr könnt euch paar Sachen abschauen, einfach rantrauen und bauen.

20.11.2022: Nach 160 Tagen im Dauereinsatz muss ich sagen, alles Richtig gemacht. Die Heizung machte ärger, war aber leicht zu beheben. Wenn, heizte sie bei eingestellten 21 Grad hoch bis 28 oder mehr. Das nervte, gerade Nachts. Was war, ich hatte den Thermostat im Küchenschrank nahe dem Fenster, dicht an der Wand eingebaut. Nachdem ich ihn in Vorn an die Oberschränke der Rückwand verlegt hatte, passte heizen und Temperatur gut zusammen. ein Verschlag von 2 Grad, das juckt uns aber nicht.