Tagebuch Schweden 2018

Tagebuch Schweden 2018

Waldbrände, der Omnia und der Nordmagnet!

Also eins ist schonmal klar, die Pyrenäen sind noch nicht mal ansatzweise in der Nähe. So kann man sich doch gar nicht verfahren! Gibt keine Ausrede, wir wollten es einfach. Das Jahr war stressig, wir wollen einfach nur noch weg! Keiner von uns hat Bock auf erkunden und Ungewisses. Also mit festen Zielen vor Augen fahren wir wieder in den Norden, vielleicht ist es da auch etwas kühler als in Deutschland.

Skandinavien 06.07.2018 – 31.07.2018
Reisekilometer 5428 km

1.Tag 06.07.2018 26830 km
Wir starten um 14.30, kurz nach Mittag.
Es sind 30 Grad in der Sonne, mal sehen, wie weit wir heute kommen.
Eine Stunde später machen wir schon die erste Pause, weil wir beide total müde sind. Nach einer halben Stunde geht es erholt weiter. Die Sonne sitzt uns zum Glück im Nacken.
Gegen 18.30 machen wir wieder Pause und wir essen was, gehen eine Runde mit Odin und fahren gegen 20.00Uhr noch mal ein bisschen weiter. Es ist nicht mehr so heiß und somit recht angenehm. In der Heide finden wir eine Stellmöglichkeit für die Nacht.

2.Tag 07.07.2018 27160 km
Direkt verfallen wir in Urlaubsmodus, langes schlafen, da ist definitiv einiges aufzuholen. Gemütlich frühstücken und laufen. Gegen 11.30 Uhr fahren wir weiter. Es ist wieder sehr sonnig und warm aber noch nicht so knallig wie gestern.
Wir sind gegen 17.00 Uhr in Dänemark am Strand. Es ist sehr windig und dadurch bisschen frisch aber sonnig und schön. Wir hatten überlegt, ob wir eine Pause machen und dann vielleicht nochmal weiterfahren. Ich brauch heute sehr lang, um anzukommen. Hummeln im Hintern und gleichzeitig total fertig. Odin hat sich heute regelrecht in die Fluten geschmissen. Er ist immer mutiger geworden und als wir einen Stock ins Wasser geworfen haben, ist er ohne Wenn und Aber hinterher. Er hatte ziemlich viel Spaß und war pitsche patsche nass, das kennen wir ja so gar nicht von ihm. Vielleicht wird er doch noch eine Wasserratte.

3.Tag 08.07.2018 27511 km
Es geht wieder alles sehr gemütlich und wir starten um 11.30Uhr Richtung Schweden. Die Sonne scheint und es ist jetzt schon recht warm.
Es ist heiß und als wir die Öresundbrücke hinter uns gelassen haben und es wird immer drückender. Wir wollten eigentlich mal weiter als Ångelholm aber Plätze, die wir sonst so eingetragen haben, sind noch sehr weit zu fahren und so landen wir doch wieder dort. Es reicht auch, sind um 18.20 Uhr da. Irgendwie haben wir keine richtigen Koordinaten, das was ich irgendwann mal aufgeschrieben habe passt nicht so wirklich und unser Stellplatzführer ist durchgeweicht und kaputt zu Hause. Uschi2 ist tot und wir navigieren mit Pad und Maps.me
Wir haben Glück, eine Schweden Familie fährt gerade weg und so haben wir einen schönen Platz. Morgen sind es dann etwas über 300km bis zur norwegischen Grenze, wird bisschen länger die Fahrt.
Wir hatten für Hamburger eingekauft aber da alles so trocken ist und akute Waldbrandgefahr in Schweden herrscht, gibt es Currywurst vom Metzger Specht und Fleischsalat😏 ist die richtige Entscheidung, an den anderen Plätzen hängen auch überall Schilder wo Feuer machen verboten drauf ist. Wollen nicht für einen Waldbrand verantwortlich sein. Wir hatten schon gehört, dass es sehr trocken sein soll, so trocken kennen wir Schweden aber auch nicht.

4.Tag 09.07.2018 27848 km
Heute Morgen ist es bewölkt und auch ziemlich frisch im Verhältnis zu den letzten Tagen….16°. Nach der ersten Tasse Kaffee gibt es bisschen Bewegung am Slingtrainer und dann ein Bad im See. Das Wasser ist recht angenehm, selbst für Minkis Verhältnisse🤣. Danach schön frühstücken und nur paar Schritte laufen, Odin hat so gar keine Lust sich zu bewegen. Gegen 11.40 fahren wir weiter, heute wollen wir nach Norwegen.
Um 20.20 Uhr haben wir etwas gefunden. Ganz romantisch an der Autobahn. Ja ein Nebenweg, da sind verlassene Hüttchen, war wohl mal ein Rastplatz. Es ist eine Katastrophe hier was zu finden. Wo ein Weg ist, da stehen auch Häuser. Hoffentlich funktioniert es morgen besser.
Wir hatten die Wurmkur zu Hause beim Tierarzt zur Einreise nach Norwegen durchgeführt und eintragen lassen. Innerhalb 72 Stunden muss man danach eingereist sein.
Den Zoll und die Wurmkur hätten wir uns auch sparen können. Nichts wurde kontrolliert, es gab keinen Stempel oder sonst irgendwas. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir heute einen anderen Weg gefahren und nicht ständig Autobahn, um ja pünktlich über die Grenze zu kommen. In den Vorjahren sind wir hier und da über die Grenze gefahren, diesmal wollen wir aber Hauptsächlich Norwegen bereisen.
An unserem Stellplatz kann man tatsächlich gut laufen, so dass wir noch eine große Runde gehen.

5.Tag 10.07.2018 28292 km
Auf der Autobahn fahren weniger Autos als bei uns hinterm Haus. Es ist sehr warm heute, mal abwarten wie lange wir bei der Hitze im Auto durchhalten. Um 11.30 Uhr fahren wir weiter, raus aus der dicht bewohnten Gegend.
Um ca.16.45 Uhr haben wir einen schönen Platz an einem Bachlauf gefunden. Es sind immer noch viele Häuser, wie hin gewürfelt unterwegs aber nicht mehr ganz so schlimm wie gestern. Es ist seeehr warm und unsere Hamburger machen wir heute in der Pfanne weil es überall verboten ist Feuer zu machen. Heute sind uns auch sehr oft Feuerwehrautos begegnet, das eine mal waren, es insgesamt acht die an uns vorbei sind. Zwischendurch haben wir eine Kaffeepause gemacht, Minki meinte ihm wäre zu viel los auf der Straße, waren bis dahin das einzige Fahrzeug auf dem Weg🤣 Einkaufen waren wir heute auch mal in Norwegen, das nächste Mal gehen wir in einen anderen Laden, der war nicht so toll und norwegische Lebensmittelpreise geben einem den Rest, ist das teuer hier! Wegen den Waldbränden packen wir mal den Omnia aus, Pizza Calzone soll es werden. Siehe da, der funktioniert sehr gut. Den fahren wir seit 2017 mit uns rum, so wirklich genutzt haben wir ihn aber nie!

6.Tag 11.07.2018 28453 km
Auch heute ist es morgens schon sehr warm, 25° im Schatten😳 wir frühstücken draußen, was schön ist. Es ist sehr still an diesem Platz. Danach nehme ich noch ein gemütliches Bad. Ich brauch mich nicht beeilen, das Wasser ist warm und sehr flach, da setzte ich mich rein und kann mich im Sitzen waschen, hat auch was🤣
Den Spaziergang sparen wir uns, Odin fällt von einer Ecke in die nächste. Kein Wetter für ihn.
Er liegt meistens regungslos unterm Unimog im Schatten. Um 11.45 Uhr fahren wir weiter.
Wir sind in der Gegend von Lillehammer, hier stehen überall kleine Häuschen, alles noch verstreuter als in Schweden. Wege, die irgendwo reingehen sind mit ketten zu. Es bleibt weiterhin schwer einen Platz zu finden 17.40 Uhr kommen wir in der Nähe von einem Wendeplatz an, bis ganz dahin kommen wir nicht, weil ein Baum auf dem Weg liegt. Macht aber nix, bleiben wir bisschen vorher stehen und haben zwei Kreuzottern als Platznachbarn.
Nach kurzer Diskussion sind wir uns einig, sie wohnen im Holzstapel, dann der Unimog, dann wir. Zischend willigten sie ein. Essen gibt es wieder aus dem Omnia, Hähnchen Sticks, Kartoffeln, Tomaten. Odin hat absolutes Verbot sich unter den Unimog zu legen. Er hat zwar gute 30kg, doch so ein Otterbiss könnte ihn umhauen, probieren wollen wir es nicht!

7.Tag 12.07.2018 28634 km
Heute Morgen gab es Pancakes mit selbst gepflückten Heidelbeeren🤩 Odin hatte einen kleinen Schockmoment….er hat ewig an einer Wurzel geschnüffelt und war plötzlich sehr panisch….Da waren Wespen 😱 ob er gestochen wurde können wir nicht sehen, bei ihm reicht es ja schon dass die alle aufgescheucht herumfliegen. Nach einem kleinen Zitteranfall war dann später aber wieder alles gut.
Um 12.45 Uhr fahren wir weiter Richtung Dovrefjell Nationalpark, dort soll es Moschusochsen geben. Um ca. 17.30 haben wir einen Platz in der Nähe vom Dovrefjell Nationalpark gefunden. Wir sind auch an dem Park entlanggefahren, es gab da allerdings nichts, wo man vernünftig hätte stehen können. Also wieder bisschen zurück und wo anders was gesucht.
Natürlich wollten wir in den Park und die Ochsen suchen, der Gedanke bei über 30 Grad auf den Bergen rumzulaufen schrecken uns ab.
Zudem fehlt uns noch immer die Motivation, wir suchen die Ruhe!
Wir müssen feststellen, dass Norwegen nicht so ganz das richtige für uns ist. Es ist landschaftlich gewaltig, aber es gibt nur sehr wenige Wege, die man reinfahren kann und solche Schleichfahrten wie in Schweden gibt es gerade weiter oben schon gar nicht mehr. Es gibt Berge und Häuser und man fährt durch die Täler im Verkehr auf geteerten Straße mit.
Morgen fahren wir nach Trondheim und gucken uns das mal an und dann werden wir uns wieder Richtung Schweden machen. Vielleicht klappt es dann auch mal mit Kanufahren und angeln.

8.Tag 13.07.2018 28842 km
Wir fahren um 11.50 Uhr Richtung Trondheim. Wir haben wieder schönes Wetter mit viel Sonne, da sieht man jetzt auch Berge, die gestern hinter dicken Wolken versteckt waren.
Gegen 18.00 Uhr haben wir ein nettes Plätzchen an einem Wasserlauf gefunden. Ich hoffe die großen Stechfliegen gehen gleich schlafen😳
Trondheim war nichts, Minki wusste nicht wohin zum Parken und somit sind wir wieder raus aus der Stadt. Ich war schon enttäuscht aber kann es auch verstehen.
Wir sind nur ein paar Kilometer von Schweden entfernt. Auch heute haben wir landschaftlich ganz tolle Eindrücke bekommen aber es gehen keine Wege irgendwo rein, dass man mal stehen bleiben könnte. Definitiv ist das nichts für uns und nur auf den “größeren” Straßen wollen wir auch nicht unterwegs sein. Die Fjorde locken uns, die Aussicht auf einen einsamen Stellplatz am See ist aber stärker.

9.Tag 14.07.2018 29144 km
Wir fahren um 11.45 Uhr weiter.
Schon um 14.50 Uhr haben wir einen schönen Platz am Kallsjön gefunden.
Wir genießen den Tag und machen nichts, wir haben genau so etwas gesucht und in Norwegen leider nicht gefunden. Am See abhängen, die Sonne brennt, kühles Getränk, so muss das sein.
Mr. Ping döst den ganzen Tag unterm Unimog rum, viel bewegen tun wir uns wenig.

10.Tag 15.07.2018
Wir hatten überlegt erst noch eine Weile hier zu bleiben und später loszufahren. Am Ende bleiben wir noch eine Nacht stehen, bei der Hitze ist das die beste Variante.
Wir sitzen fast den ganzen Tag in der Sonne und genießen die Ruhe. Später bauen wir mit mindestens einer Millionen Kribbelmücken das Kanu auf und schippern gemütlich über den See. Minki versucht es Abends auch mal mit angeln, aber ohne Erfolg. Gegen 23 Uhr sind wir wieder zurück.
Leider werden die Vorräte knapp, wir müssen morgen leider weiter.
Der Omnia wächst unser immer mehr ans Herz, weil grillen unmöglich ist. Rezepte gibt es genug im Netz, wir passen sie unseren Vorräten und Geschmack an. Ob Gyrosauflauf, Thunfischauflauf, Gratins oder leckeres Brot, es geht echt viel in dem Omnia.

11.Tag 16.07.2018 29272 km
Heute Morgen ist es noch mal wärmer als gestern, das Außenthermometer zeigt ab 50 Grad nix mehr an, und die sind es auf der Außenhaut von der Kabine. Es sind 32 in der Sonne, hab mal das Thermometer von innen herausgestellt.
Beim Frühstück kommen drei Schweden, die ihre Kanus auspacken. Der eine erzählt, dass sie zurzeit viele Probleme mit Bären hätten😱, wir sollen uns ein Glöckchen beim Laufen an das Bein binden, dann verschwinden sie wohl, wenn sie das Glöckchen hören. Als ob wir den Bären beim Laufen sehen würden, Odin schlurft dermaßen laut, ist wie eine Bimmel!
Nachdem wir die gewaschene Wäsche einsortiert haben, fahren wir gegen 13 Uhr weiter.
Schon gegen 15.00 Uhr oder sogar noch früher bleiben wir wieder stehen. Es ist heiß, wir werden gedünstet, Odin hechelt ununterbrochen. Kurz entschlossen halten wir an einem See, bauen nach einer Weile auch das Insektenzelt auf, weil die Blutsauger uns gefunden haben. In der Hütte ist es brütend, draußen geht wenigstens hin und wieder bisschen Luft. So warm haben wir es hier noch nie gehabt.
Um ca.20 Uhr fahren wir noch mal bisschen weiter. Sind aber irgendwie alles Wege, die ins nichts führen oder Schranken haben stehen um 22.30 auf einen Waldparkplatz, denke hier wurde vor vielen Jahren Holz verladen. Wir stellen uns so, dass wir morgen früh Schatten haben. Es wird langsam angenehmer, Odin schleicht mit uns noch ein paar Meter den Waldweg entlang.

12.Tag 17.07.2018 29408 km
Als wir heute Morgen den Dachventilator auf mehr Leistung stellen, macht sich der Geruch nach Waldbrand bemerkbar. Vorher haben wir das gar nicht richtig wahrgenommen. Minki schaut mal rundum, ob er was sehen kann. Keine schweren Qualm Wolken zu sehen, also frühstücken wir und fahren dann gegen 11.00 Uhr los.
Wir haben uns eine App runtergeladen, die uns zeigt, wo die Brände zurzeit sind. So können wir uns immer weit davon entfernt aufhalten. Hauptsächlich wollen wir keinem im Weg stehen.
Es riecht noch etliche Kilometer nach Rauch und es ist richtig diesig. Sehen wir zu, dass wir weit genug davon wegkommen. Wir fahren sehr schöne Wege am Laxjö entlang, wir wollen bzw. müssen was einkaufen, weil wir nur noch wenig zu trinken haben. Den Landhandel den wir angefahren hatten, war mit Getränken dünn und sonst war auch nicht viel in den Regalen. Also auf nach Gädädde, da gibt es einen großen ICA Supermarkt. Danach ist es wieder bisschen beschwerlich was zu finden, Vildmarksvägen halt! Vor allem ist es wieder so warm im Unimog, dass es echt nervig ist. Dann geht es irgendwann einen Waldweg rein, der lang nicht mehr befahren wurde. Er ist stark zugewachsen, die Äste schleifen am Unimog lang und ich will gar nicht wissen wer hier alles wohnt🙈 gegen 18.00Uhr haben wir dann unseren Platz gefunden👍
Wir gehen abends einen ausgeschilderten Wanderweg rein und sehen, dass wir sehr nah an einem See stehen, manchmal sieht man echt den Wald vor lauter Bäumen nicht……oder aber den See.
Da es nur ein kurzes Stück ist, gehen wir auch noch mal in die andere Richtung und sehen dann auch, warum wir so super Empfang haben. Ein Sendeturm nur ein paar Meter entfernt, von der Seite her ist der Weg gut ausgebaut. Leider gibt es auch eine Millionen Mücken und der Spaziergang ist nicht so entspannt wie sonst schon mal.
Vallmanvattnet Wanderweg

13.Tag 18.07.2018 29650 km
Wie auch die letzten Tage ist es brütend warm. Wir wollen nur ein bisschen zum nächsten Platz, den wir kennen, das Navi zeigt allerdings für 68 km 3:30 Stunden an. So lange wollten wir eigentlich nicht fahren. Aber jetzt erstmal los, um 11.30 Uhr.
Gegen 14.30 Uhr sind wir an der Stelle, wo wir hinwollen.
Hier waren wir vor zwei Jahren schon mal. Es ziehen ständig Gewitter vorbei und es regnet endlich mal. Das Land saugt den Regen wir ein Schwamm auf und es braucht noch sehr viel Regen. Die ganzen Waldbrände überall, sind in den Medien großes Thema. Ständiges prüfen, wo es brennt, gehört jetzt zum Reisen dazu. Einer schaut in die Karte, der zweite prüft, wie es da aussieht, wir sind ja meist tief in den Wäldern und man möchte ungern von Feuer überrascht werden.
Wir machen wieder einen faulen Nachmittag und erst abends bauen wir das Kanu auf. Nachmittags zu viel Sonne, abends tausend Gebisse mit Flügeln. Die Sonne wäre das kleinere Übel gewesen. Draußen auf dem See im Knau lässt es sich gut aushalten, Odin schnarcht vor sich hin, wir paddeln, ohne zu schwitzen, weit entfernt vom Ufer, an dem die Nervigen Viecher lauern. So bekommen wir wenig von den Blutsaugern ab. Gegen 23.30 sind wir wieder da.

14.Tag 19.07.2018
Heute Morgen riecht es hier wieder nach Rauch, es kommt langsam der Gedanke, ist noch richtig was wir hier machen?
Ständiges gucken in den Medien wo es gerade brennt oder wo evakuiert wird, ist im Moment Pflicht. Ich habe eine Seite bei Facebook von einer Feuerwehrwache, wo immer die aktuellen Infos stehen.
Es ist den ganzen Tag recht frisch und windig. Wir fahren mal mit dem Kanu raus, aber das ist ganz schön anstrengend bei dem Wind und wir machen wieder kehrt. Minki angelt noch ein bisschen von Rand und fängt einen schönen Fisch, den es abends bei leckerem Kartoffelgratin zu essen gibt🤤
Da es die ganze Zeit so windig ist beschließen wir das Kanu abzubauen. Kaum haben wir das gemacht geht das Wetter auf und der Wind ist weg. Sehr ärgerlich, weil wir gern noch mal bisschen rumgeschippert wären. Aber Pech gehabt🤷‍♀️

15.Tag 20.07.2018 29717
Bis wir alles gepackt und verstaut haben, uns im See nochmal aufgefrischt haben, geht es gegen 13.00 Uhr weiter. Sonst haben wir nach Tieren Ausschau gehalten, jetzt nach Feueranzeichen, dass wir früh genug drehen können.
Gegen 18.00 Uhr haben wir ein nettes Plätzchen bei einem großen Kieshaufen gefunden und das Sumpfgebiet daneben sieht sehr schön aus. Übelste Sorte von Stellplatz, wir werden nachts gefressen, kleben sogar die Rollläden ab, wir haben keine Ahnung, wo die alle reingekommen sind. Mehr als übernachten haben wir auch nicht gemacht. Wie kann man so blöd sein und direkt im Sumpfgebiet stehen bleiben…..eigentlich müssten wir es langsam wissen!

16.Tag 21.07.2018 29904 km
Um 10.45 Uhr geht es nach dieser schrecklichen Nacht weiter.
So schön es dort auch aussah, Wollgras (Tuvull), das Moos, der kleine glasklare See, ojee! Unausgeschlafen machen wir uns los und fahren wieder Richtung norwegische Grenze, kurz davor um 14.00 Uhr haben wir schon einen Platz am Fluss gefunden. Hier oben ist es kühler und die Baumgrenze ist fast erreicht. Etwas niederer Bewuchs, paar Birken viel mehr gibt es hier nicht!
Dafür herrliche Weitsicht auf die Gipfel des Fjälls.
Wir ruhen uns noch etwas und abends laufen wir ein wenig der Straße entlang. Es ist landschaftlich sehr schön, Minki hat es geschafft den Wasserfall “weich” zu fotografieren, da ist er aber mächtig stolz💪. Fotografieren ist so eine Sache, es beschäftigt sich keiner damit, wir halten meist einfach drauf. Für uns ist es ausreichend.

17.Tag 22.07.2018 30009 km
Nach einer angenehm ruhigen Nacht machen wir die Hütte bisschen sauber und fahren gegen 12.30 Uhr weiter Richtung Norwegen. In den Medien können wir erfahren, dass jetzt auch aus Deutschland Feuerwehren kommen, um bei den Bränden zu helfen. Aus Polen sind gestern oder heute auch schon jede Menge Feuerwehren gekommen. Ist schon heftig was hier los ist. Wir versuchen weiterhin alles möglichst weit zu umfahren, weil wir so wahrscheinlich die größte Hilfe sind. Die Überlegung ging auch dahin, ob man was tun kann, wir können ja 11t Wasser ziehen aber wir denken aus dem Weg gehen hilft man am meisten.
Gegen 17.30 Uhr sind auf einem Naturplatz, von wo ein Wanderweg abgeht. Es ist wieder bisschen schwierig etwas zu finden, weil alles bewohnt ist oder es gar keine Wege gibt. Wollten eigentlich Richtung Arvidsjaur aber auch dort ist ein Waldbrand und somit sind wir hier gelandet, in der Nähe von Trärnaby.
Abends gehen wir den Wanderweg rein, 4 km soll er sein. Wir brauch ca.1,5 Stunden. Es lässt sich nicht gut laufen, je mehr man schwitzt desto mehr Mücken kommen und da es viel bergauf ging, war man seeehr geschwitzt! Wir waren uns unsicher ob es ein Rundweg ist, zwischendurch wusste ich gar keine Richtung mehr, also stur den Wegmarkierungen nach und zum Glück sind wir wieder beim Unimog rausgekommen. Den ganzen Weg wieder zurücklaufen wäre zwar gegangen, weil es nicht dunkel wird, aber es wäre mühsam und nervig geworden.Tag

18.Tag 23.07.2018 30195 km
Heute Nacht hat es geregnet und auch heute Morgen immer mal wieder. Das Insektenzelt müssen wir erst mal nass einpacken, es wird wohl die Tage wieder trocknen.
Gegen 12.00 Uhr fahren wir weiter. Wir wollen gern an einen See, um das Kanu nochmal auszupacken. Mal sehen, wie das klappt, ohne in die Nähe der Waldbrände zu kommen.
Um ca.14.00 Uhr haben wir einen sehr schönen Platz am See gefunden.
Hier können wir gut das Kanu auspacken und eine Runde paddeln.
Das machen wir auch, es ist wirklich ein ganz schönes Fleckchen. Seeschwalben umkreisen uns, die Fische sind ständig am springen und der See liegt randvoll mit einer Art von Eintagsfliegen. Abends gehen wir noch einen Ausgeschilderten Weg am Flusslauf entlang. Der Weg ist Wunderschön und Minki macht ganz viele Bilder! Auch Odin hat seinen Spaß und hüpft über alles drüber was so im Weg liegt oder auch einfach an den großen Steinen hoch, in Wahrheit ist er eine Gämse, das sieht man halt nicht direkt!😄

19.Tag 24.07.2018 30275 km
Nachdem wir sehr lange geschlafen haben und auch noch eine Runde gepaddelt sind fahren wir gegen 14.00 Uhr weiter.
Um 18.30 Uhr haben wir einen Platz am Flusslauf gefunden. Hier will Minki gern angeln aber hier kann man keine Karte online kaufen, da null Empfang ist und einem Laden gibt es auch nicht. Wir sind da wieder weg, weil es unmöglich war eine Angelkarte zu kaufen, denn eine Strafe von 3000SEK wollte Minki sich auch nicht einhandeln.
Haben jetzt ein sehr schönes Plätzchen gefunden und hier gibt es sogar Empfang 😉
Nachdem wir ein Stück gelaufen sind, fängt es an zu Gewittern. Es hatte sich vorher schon zugezogen, aber jetzt kommt es immer näher. Minki angelt noch ein bisschen und verliert dabei zwei “wertvolle“ Blinker an einen großen Hecht. Nachdem er die Angel gewechselt hat, um ihn zu fangen, will der aber nicht mehr. Das Gewitter baut sich spektakulär über dem Berg auf, Blitze jagen durch den Himmel, es kommt immer näher, es fängt an zu regnen, Zeit unter Dach zu kommen. Mit viel Krawall zieht es am Berg entlang, wir sind zum Glück nur Randgäste.

20.Tag 25.07.2018 30447 km
Es hat immer wieder geregnet und auch heute Morgen regnet es teilweise. Ich wäre gern noch hiergeblieben und hätte das Kanu aufgebaut. Jetzt erstmal nach Arjeplog in die Apotheke was fürs Auge holen, das will nicht so richtig gut werden und eine rausgezögerte Aktion wie letztes Jahr mit dem Zahn brauchen wir nicht mehr.
Um 16.00 Uhr haben wir einen schönen Platz am See in der Nähe von Moskosel gefunden.
Es ist die ganze Zeit am Gewittern und teilweise viel am Regnen. Mal gucken was der Nachmittag hier so bringt. Als erstes haben wir Blaubeeren gepflückt, bevor Odin überall sein Revier markiert, morgen früh gibt´s Pancakes!

21.Tag 26.07.2018 30574 km
Wir fahren gegen 12.45 Uhr weiter Richtung Moskosel. Laut Karte könnten wir in ein Gebiet kommen wo ein Waldbrand ist, wir gucken mal….🤔
Wir haben unterwegs nichts gesehen oder gerochen, in den Medien steht für das Gebiet auch nichts. Gegen 17 Uhr sind wir an einem Platz, den wir kennen angekommen. Zu den hohen Temperaturen mischt sich eine unangenehme Schwüle Luft. Das haben wir so auch noch nicht erlebt.
Das Wasser im See ist angenehm, da hätte ich Ewigkeiten drin rumdümpeln können🤣
Abends laufen wir ein wenig, wobei Odin wegen der Rentiere völlig durch den Wind ist. Minki geht später noch mal bisschen angeln, einen kleinen Barsch hat er gefangen, der darf aber weiter schwimmen.

22.Tag 27.07.2018 30788 km
Es ist wunderschön an unserem Platz, es geht ein bisschen Wind, so dass man es in der Sonne gut aushalten kann. Das Schwüle ist weg, jetzt passt es wieder.
Wir genießen das Frühstück in der Sonne und starten gegen 13.00Uhr Richtung Östersund.
Wir sind lange unterwegs und es ist zum Teil irre warm im Auto aber wir kommen um kurz nach 19.00 Uhr auf einem Platz vom letzten Jahr an.
Wir bauen das Mückenzelt auf, machen es uns draußen noch bisschen gemütlich. Heute ist die totale Mondfinsternis. Wir sehen nur keinen Mond, haben es nicht geschafft auf eine erhöhte Position zu kommen😏 um halb zwölf haben wir keine Lust mehr den Mond zu suchen, Minki hat zwei Mal die Drohnen steigen lassen aber hat auch nicht geholfen. Egal, geht auch ohne uns vorbei. Dafür haben wir heute endlich Kraniche gehört, das ist vieeeel schöner als eine Mondfinsternis😊

23.Tag 28.07.2018 31120 km
Das Thermometer zeigt um 9.00 Uhr schon 47 Grad in der Sonne😱 es ist brütend warm.
Heute wollen wir nach Östersund, um uns die Altstadt anzuschauen, die uns letztes Jahr so gefallen hat. Wir fahren gegen 12.00 Uhr los.
Es ist tierisch voll und warm dort. Mit Hund und der Hitze ist es dieses Jahr gar nicht mehr so beeindruckend wie im letzten Jahr. Dort sind Affenschaukeln in den Bäumen und Hängematten die auf Gestellen stehen. Wir gehen durch und direkt wieder zurück. Jetzt waren wir da und gut ist. Wir fahren weiter und machen gegen sieben eine Pause, wo wir uns was kochen und essen. Danach fahren dann noch mal weiter. Es ist immer wieder am Regnen und somit ganz angenehm zu fahren, das wollen wir noch bisschen ausnutzen.
Es ist schön, alles mal in der Dämmerung zu sehen. So wirkt alles ganz anders und oftmals sehr gemütlich durch Lichter, die in den Fenstern leuchten.
23.13 Uhr, wir haben unser Ziel erreicht😂 Fulufjället Nationalpark.
Schlüssel rum, Maschine aus, Leiter anbauen, Hütte lüften, kurz um Block laufen, schlafen. Kurzes knackiges Abendprogramm.

24.Tag 29.07.2018 31478 km
Wir haben noch mal ein Bad genommen und fahren gegen 13.30 Uhr weiter. In der Nacht und auch heute Morgen regnet es immer wieder und so können wir gut fahren.
Um 19.45 Uhr sind wir in Filipstad am Yngen. Dieser Platz wächst uns ans Herz, wir verbinden viele schöne Dinge und Zeit mit ihm. Das Wetter ist schön und die Sonne scheint, also was sonst, wir machen es uns noch gemütlich und bleiben lange draußen sitzen.

25.Tag 30.07.2018 31777 km
Nachdem wir heute Morgen mal Familienfotos gemacht haben, fahren wir gegen 12.00 Uhr weiter Richtung Store Mosse Nationalpark. Gegen 18.00 Uhr sind wir da. Es war keine angenehme Fahrt, die Sonne steht voll auf der Frontscheibe und brennt uns weg, wir schmelzen. Odin liegt KO unter seinem Sonnenschutz.
Wir haben uns entschieden heute Abend noch bis Ångelholm zu fahren und morgen dort am See zu verbringen, da es morgen noch wärmer werden soll. Um 22.20 Uhr fahren wir wieder los.
Um 00.45 Uhr sind wir angekommen. Wie zu erwarten ist am See nichts frei aber wir kennen ja den Schönen Platz im Wald und da stellen wir uns hin.

26.Tag 31.07.2018 32258 km
Hochzeitstag der 20.te! Kaum zu fassen aber wahr, zwanzig Jahre!
Wie erwartet ist es sehr warm und wir bleiben noch eine Weile im Wald. Man schwitzt im Sitzen. Gegen 16.45 Uhr fahren wir los, die Sonne steht nicht mehr voll auf der Frontscheibe, unser Ziel ist: zu Hause! Sind nur noch schlappe 999 km bisschen länger als 12 Std. Das wird eine lange Nach, wobei die uns nicht schicken wird.
Es ist nur heiß und in Deutschland soll es noch wärmer sein.
Gegen 21.15 Uhr sind wir in Dänemark am Strand und wir sind erst mal erstaunt wie viel hier los ist. Verdacht, die blöde App Park4Night und siehe da, der Platz ist drin und wird verbrannt, bedeutet, entweder eine Schranke, zumindest ein Verbotsschild in Zukunft! Ich fange an, die App zu hassen! Egal, stellen wir uns mitten rein. Wir machen unser traditionelles Hochzeitstags Essen. Hamburger diesmal eben nur aus der Pfanne und nicht vom Grill. Danach laufen wir ein Stück mit Odin, wozu er auch hier überhaupt keine Böcke hat. Es ist dann immerhin halb zwölf und wir beschließen bis zwei zu schlafen um dann weiterzufahren. So sitzen wir um 2.30 Uhr wieder im Unimog, diesmal Richtung Heimat. Wir sind wie jedes Jahr traurig, dass es schon vorbei ist und wissen nicht, wo die Tage vom schönen Urlaub alle geblieben sind. 😢
Gegen 12.30 Uhr sind wir sichtlich erschöpft zu Hause, es reicht dann auch mit der Fahrerei! 😉

Was soll man sagen, man hat einfach zu wenig Urlaub. Es war ungewöhnlich warm in Skandinavien, die Trockenheit hat dem Land ganz schön zugesetzt. Trotzdem waren viele Blutsauger unterwegs, die sterben wohl nie aus! Ein Mückenzelt macht sich bezahlt, so kann man auch in gruseligen Gegenden draußen sitzen.
Die Digitalen Medien sind uns echt hilfreich gewesen die Situationen einzuschätzen und Gefahren und Helfern aus dem Weg zu gehen. Man fängt an zu überlegen, ob man den Urlaub besser abbricht. Arrangieren ist unseres Erachtens besser, denn die Länder leben vom Tourismus. Ganz Europa und auch Teile von Russland waren von der ungewöhnlichen Trockenheit betroffen.
Aufgrund der Trockenheit haben wir angefangen den Omnia zu nutzen, grillen wäre sträflich gewesen. Mit der Silikonform, die man unbedingt haben muss, macht das Kochen echt Spaß. Nicht nur Aufläufe, auch Fisch oder Hähnchen sind sehr gut darin zuzubereiten. Bis dahin haben wir ihn maximal zum Brötchenaufbacken benutzt, jetzt bereichert er unterwegs positiv unseren Essensplan. Rezepte findet man im Netz.
Aber auch ohne grillen und abendlichen Feuerchen hat uns der Urlaub wieder sehr gut gefallen.
Schauen wir mal wo es nächstes Jahr hingeht!