Tagebuch Schweden 2020
Im März ist die Seuche über die Welt hergefallen. Wir haben überlegt, ob wir fahren sollen?!? Die Grenzen waren auch bis 5 Tage vor unserer Abreise zu! Als die Grenzen aufgingen, konnte uns auch nix mehr halten. Wir haben uns eine neue Vollformatkamera gekauft, die Alte war ja im Sumpf untergegangen. Wir versuchen bessere Fotos zu machen. Bisher war es einfach draufhalten!
1.Tag 17.07.2020, 48661km
Wir fahren um 18.15 Uhr los.
Gegen 23.oo Uhr sind wir in der Heide, lustigerweise fahren wir genau den Platz an, wo wir letztes Jahr einen Tag verbracht haben als da es zu heiß war zum fahren. Wir hatten keine Koordinaten aufgeschrieben, also 2 x gefunden!
2.Tag 18.07.2020, 49006km
Es ist ätzend, Stau bei Hamburg, Stau zwischendrin und Stau vor der dänischen Grenze, richtig vorwärts kommt man so nicht.
Um 16.30 fahren wir über die Dänische Grenze. Meine Befürchtung, dass wir einen Platz in Schweden nachweisen müssen, war Grundlos. 8km Stau, damit man mit einem schlaffen Handwinken durchgewunken wird. Keine Kontrolle, nix. Manche müssen rechts in das Zelt zur Kontrolle, aber das war die Jahre davor auch schon so. Viel Wirbel um nix.
Wir entscheiden uns eine Nacht in Dänemark zu bleiben, obwohl es eigentlich nicht erlaubt ist wegen Corona. Laut Auswärtigen Amt ist die direkte Durchreise erlaubt oder man muss mindestens sieben Tage eine Übernachtung buchen, um in Dänemark bleiben zu dürfen.
Da wir aber so lange gebraucht haben, um hier anzukommen. Haben wir keine Lust mehr, noch vier Stunden weiter bis Schweden zu fahren.
Wir suchen uns in der Nähe einen Parkplatz und schon auf dem Weg dahin lässt sich erahnen, dass es ein schöner Platz werden könnte.
Er ist super toll, an einem kleinen See mit ganz viele Gänsen, Enten und Schwänen. Man kann dort an einem Holztisch mit Bänken direkt am Wasser sitzen, was wir auch machen und Abendessen. Ein Däne erzählt uns, dass immer ein Seeadler vorbeikommt, wir sehen ihn aber leider nicht.
Um den See kann man herumlaufen, eine schöne Runde für uns drei. Abends sind wir kaputt und um zehn Uhr ist schon Schlafenszeit.
3.Tag 19.07.2020, 49271km
Wenn man abends so früh schlafen geht, ist man am nächsten Morgen auch schon mal früh wach. Um genau zu sein so gegen 5.00 Uhr. Nachts war auch noch etwas Unruhe, irgendein Fahrzeug hat Ewigkeiten zum Einparken gebraucht. Es sind mit uns dann vier Fahrzeuge, die hier übernachtet haben.
Wir fahren um 8 Uhr weiter Richtung Schweden.
Gegen 12 Uhr fahren wir in Schweden über die Grenze. Da ist noch weniger los als sonst die Jahre, nämlich nichts. Kein Grenzbeamter zu sehen.
Wir fahren zwei Plätze an der Ostsee an. Beides Parkplätze, wo man natürlich nicht bleiben darf. Dann geht es weiter, noch ein Platz den Minki im Vorfeld ausgesucht hat und der ist perfekt. Ein Wendeplatz im Wald, so wie wir es gut finden. Da wir so früh losgefahren sind, ist es erst 14.30 Uhr aber Lust weiterzufahren haben wir alle nicht mehr und jetzt ist der Platz für die Nacht geworden.
4.Tag 20.07.2020, 49707km
Wir fahren um 11.00 Uhr weiter. Gestern sind wir noch an einen See gelaufen, sehr schön aber kein Platz zum stehen, alles zu schräg. Unser Platz am Wendeplatz war super, nix los und sehr ruhig. Irgendwie komisch, wir müssen Masken tragen, hier im Supermarkt ist es wie immer. Würde man eine Maske aufziehen, sähe es eher nach Überfall aus als…….
Gegen 16 Uhr finden wir wieder einen Platz im Wald mit Wendeplatz. Abends laufen wir einen Rückeweg vom Harvester rein, Tiere sehen wir aber nicht. Es ist recht kühl und windig, so dass wir gegen halb neun rein gehen.
5.Tag 21.07.2020, 49905km
Wir sind gegen 4.30 Uhr wach, versuchen noch bisschen zu schlafen, aber das geht irgendwie nicht mehr. Dann gibt es halt schon um sechs Kaffee.
Später kommt ein Holz Lkw, um am Wegrand ein paar Stämme aufzuladen. Wir stehen ihm eigentlich im Weg, weil er drehen muss, aber er schafft es auch so. Sehr beeindruckend, wie die so ein Gefährt auf der Stelle drehen können. Minki hält später noch kurz Schwätzchen und dann ist er auch schon wieder weg.
Wir fahren gegen 7.50 Uhr weiter. Unterwegs sind wir teilweise ganz schön müde, das frühe Aufstehen war vielleicht doch nicht so gut.
Gegen 14 Uhr finden wir einen sehr schönen Platz am See bei Filipstad. Einziger Nachteil ist, dass es sehr windig und dadurch kühl ist. Es regnet nachmittags auch, aber abends wird es wieder besser. Wir finden beim Spaziergang Pilze, sind uns bei manchen nicht sicher, haben aber zwei schöne Birkpilze gefunden. Abends pflücke ich noch ein paar Heidelbeeren, davon gibt es dieses Jahr Unmengen.
Es ist auch mal Waschen angesagt, ich bin wenig überzeugt, weil es eh schon recht kalt ist. Augen zu und rein ins Wasser. Kalt ist es, aber letztendlich fühlen wir uns danach besser .
6.Tag 22.07.2020, 50214km
Wir haben heute Morgen Pancakes gemacht und essen draußen. Wenn die Sonne da ist und man windgeschützt sitzt, ist es schön und warm, ansonsten ist es sehr windig und frisch. Wir fahren um 12 Uhr weiter.
Wir kommen gar nicht wirklich weiter, wir fahren einen Platz an den Minki über Google Maps gefunden hatte und der ist so schön, dass wir einfach dableiben. Es regnet immer mal etwas, aber danach ist auch wieder die Sonne da und abends ist es trocken und schön.
Wir gehen diesmal nachmittags ein Stück, weil wir so früh waren aber das ist Odin auch nicht recht. Wieder mal überhaupt keinen Bock, wie nervig der kleine Esel manchmal ist. Wir laufen den Weg bis zum Ende, da ist sumpf und es geht nicht weiter. Ein Biber hat es sich dort gemütlich gemacht, da wird er wohl auch keinen stören.
Abends essen wir draußen, bleiben noch etwas am Feuer sitzen und machen beizeiten Feierabend.
7.Tag 23.07.2020, 50234km
Wir frühstücken draußen, hinter dem Unimog, dort ist es Windgeschützt und bei elf Grad muss man sich solche Ecken suchen. In der Sonne ist es wieder sehr schön, ohne Wind wäre es noch besser. Um 10.40 Uhr fahren wir weiter.
Nach schönen Schleichwegen kommen wir an einem großartigen Platz am See an, ein Forstweg, der noch ca.2,5km weiter geht. Wie bleiben am Wendeplatz stehen. Wenn der Wind weniger wird, könnten wir mal Kanu fahren.
Abends laufen wir den Weg weiter rein, Tiere sind jedoch weit und breit keine zu sehen. Es wird später empfindlich kalt, selbst das Feuer reicht irgendwann nicht mehr aus. In der Nacht ist es so kalt in der Hütte, dass Odin anfängt zu schlottern und wir mal heizen müssen.
6° ist auch schon echt kalt. Mit so kühlen Temperaturen haben wir nicht gerechnet. Ich weiß auch gar nicht wann ich meine ganzen Tops tragen will, die ich mitgenommen habe und die kurzen Hosen nicht zu vergessen ☝️
8.Tag 24.07.2020
Wir bleiben heute noch mal an dem Platz stehen, leider ist es immer noch windig, also kein Kanu fahren. Ich wasche bisschen Wäsche und wir gehen eine größere Runde. Dann pflück ich noch mal Heidelbeeren für Pancakes, sehr lecker.
Wir laden Fotos von der neuen Kamera aufs Pad, das geht wirklich gut. Ansonsten machen wir uns einen ruhigen Tag, abends machen wir noch mal ein schönes Feuer, weil es wieder so kalt wird.
9.Tag 25.07.2020, 50343 km
Heute Morgen ist es Windstill, eigentlich gute Kanubedingungen aber wir fahren weiter. Müssen bisschen einkaufen, Wasser tanken und auch Diesel. Um 9.45 Uhr geht es weiter. Es sind viele Schweden unterwegs in den Sümpfen, wahrscheinlich um Moltebeeren zu sammeln, davon gibt es dieses Jahr auch viele. Doof nur, dass wir einige Plätze angefahren sind und dort immer ein Auto stand. Dann hatten wir einen guten Platz bei einem Naturreservat. Minki hat dort tatsächlich einen Elch gesehen! Er ist heute der König mit der Klatsche! Es gibt sie doch! Irgendwie fühlen wir uns dort aber nicht wirklich wohl und fahren weiter und landen irgendwo auf einem Wendeplatz im Sumpf.
Hier lässt es sich mit Insektenzelt gut aushalten, sogar die Sonne lässt sich blicken. Bei Minki landet plötzlich eine Libelle auf der Hand und verspeist dort in aller Ruhe eine blinde Fliege, sowas muss man erst mal erleben, geht bestimmt nur bei Königen! Abends wieder mit einen absolut lustlosen Hund laufen, später als wir noch bisschen im Sumpf rumschleichen, hat er Spaß, im Sumpf geht es immer wieder mit ihm durch.
10.Tag 26.07.2020, 50461km
Wir fahren um 10.40 Uhr weiter. Nach schönen Wegen fahren wir über einen großen Staudamm, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das wirklich erlaubt ist. Meine Wegführung gerät danach komplett ins Wanken, weil der vorgesehene Weg gesperrt ist, Militärgelände. Alle Wege, die wir danach ansteuern führen dahin. Irgendwann habe ich keine Lust mehr zum Navigieren und wir fahren in einen Weg rein und bleiben am Bach stehen. Wir laufen bis zum Ende der Straße, dort stehen noch ein paar Ferienhäuser. Abends gehen wir noch mal ohne Odin, weil er nicht immer so viel Lust zum Laufen hat. Tatsächlich sehen wir im Wald einen Elch, zum Fotografieren ist allerdings zu viel Gestrüpp. Minki ist wieder der König mit der Klatsche.
11.Tag 27.07.2020, 50609 km
Heute Nacht hat es immer wieder mal geregnet. Am Morgen wollte ich mal Haare föhnen und es ist mal wieder die Sicherung rausgeflogen und die Batterie ist leer. Warum sich die Sicherung als verabschiedet, versucht Minki mit viel Gefluche herauszufinden! Um 9.25 Uhr fahren wir weiter.
Die Sicherung ist abends wieder durch, beim Laden wird es wohl zu heiß und sie geht kaputt. Auf jeden Fall war das die letzte die eingebaut werden konnte, das bedeutet, wir müssen irgendwo neue herbekommen.
Wir finden einen schönen Platz am Rande von einem riesigen See. Abends laufen wir eine große Runde. Dadurch, dass es scheinbar viel nach Rentier riecht, ist Odin mit Begeisterung dabei! Hier sind viele Wanderwege aber richtige Markierungen, woher man laufen kann, finden wir nicht. Auch Elche finden wir keine!
Da es wieder recht kalt ist gehen wir früh rein.
12.Tag 28.07.2020
Wir frühstücken wieder drin, weil es draußen recht ungemütlich kalt ist und es fängt dann auch an zu regnen.
Heute hat es viel geregnet, wir finden einen schönen Platz etwas oberhalb von einem See. Obwohl das Wetter doof ist, bauen wir das Insektenzelt unter der Markise auf und machen unsere riesige Familienpackung Kycklinge auf dem Grill gar, lecker!
Danach gehen wir noch einen guten ausgezeichneten Wanderweg quer durch den Wald. Odin ist begeistert. Wir sehen einen Fischadler, der sein Nest ganz in der Nähe hat. Im Wald fliegt immer wieder ein Birkhahn weg, aber fürs Foto leider zu schnell. Ist ein schönes Tier. Abends muss Minki dringend mal wieder eine Wäsche nehmen, der See ist Arsch kalt, morgen früh bin ich dran!
Wir fügen die Koordinaten von den letzten Jahren in MapsMe ein, das sind schon ganz schön viele und wir haben noch nicht mal alle geschafft.
Schnell füllt sich die Digitale Karte mit Stellplätzen, wow, in den vielen Jahren haben wir doch schon einiges gefunden und gesehen.
13.Tag 29.07.2020, 50907km
Gut, dass wir gestern Abend das Zelt und alles andere unter der Markise stehen gelassen haben, denn heute Nacht hat es so viel geregnet wie den ganzen Urlaub noch nicht. Minki hat abends aber alles so gut hingestellt, dass nichts nass geworden ist.
Wir fahren heute Richtung Östersund, um dort Sicherungen für die Batterie zu kaufen. Zwischendurch darf ich mal ans Steuer, an die Gangschaltung muss ich mich aber erst gewöhnen. Kurz vor Östersund machen wir eine Kaffeepause und wieder Fahrerwechsel, in die Stadt trau ich mich noch nicht damit. An dem Kaffee Platz sind ganz viele Rentiere, Odin ist wieder begeistert.
In Östersund überrascht Minki mal wieder mit seiner Merkfähigkeit, da war mal ein Laden, der war irgendwie schwarz und es ging rechts eine Straße hoch! Gut, das hätte jede Straße sein können aber er hat tatsächlich genau die Richtige gefunden und den passenden Laden gab es auch, manchmal verblüffend. Ein sehr gut sortierter Laden mit Schraubenschlüsseln und Autozubehör. Sicherungen gab es dort tatsächlich auch, juchhu. Östersund scheint unsere Stadt in Schweden zu sein, da waren wir oft erfolgreich!
Wir fahren dann den Platz vom 31.7.2017 an, da wo ich so schlimme Zahnschmerzen hatte, eigentlich wunderschön dort aber alles schrecklich schief und noch schrecklichere Mücken. Wir machen was zu essen, Würstchen die überhaupt nicht schmecken, laufen ein Stück mit wahnsinnig vielen Mücken im Gepäck und dann suchen wir uns noch mal einen anderen Platz. Auf dem Hinweg hatten wir viele schöne gesehen und einen davon nehmen wir. Hier sind fast keine Mücken aber das Wetter ist weiter bescheiden und wir sind mal wieder drin. Abends machen wir noch mal paar Koordinaten, fertig werden wir aber immer noch nicht.
14.Tag 30.07.2020, 51303
Wir frühstücken mal wieder drin, weil es natürlich wieder regnet, es dürfte bald mal besser werden. Wir laufen noch ein schönes Stück am Bach entlang und fahren um 11.20 Uhr weiter.
Wir suchen einen Platz von 2014, zu den Koordinaten von dem Jahr führt laut maps.me kein Weg hin, laut meiner Straßenkarte schon. Wir fahren und kommen dem markierten Punkt näher. Dann ist dort ein Platz an einer Brücke und den nehmen wir. Irgendwie kommt uns das alles bekannt vor, vielleicht ist das der Platz von damals, wir können uns nicht erinnern. Das Wetter sieht nicht berauschend aus, aber wir sind Tapfer und wollen draußen essen. Es ist erst schön, aber wie soll es anders sein, fängt es doch wieder an zu regnen. Minki ist noch nicht fertig mit grillen und muss mit Schirm weiter grillen. Wir essen trotzdem draußen, gehen aber dann rein. Odin muss noch gelüftet werden, es ist trocken, wir nutzen die Zeit.
15.Tag 31.07.2020, 51489 km
Ja, die Sonne scheint! Nur für uns, denn heute ist ja der 22.te Hochzeitstag, kaum zu glauben, solange schon. Wir genießen die Sonne und den Morgen, wir haben so lange auf schönes Wetter gewartet. Minki pflückt ein schönes Blumensträußchen und wir frühstücken schön draußen in der Sonne. Ich wünsche mir zum Hochzeitstag eine warme Dusche, die bekomme ich auch und es ist herrlich. Die Hütte wird auch mal bisschen sauber gemacht und so starten wir erst um 12.20 Uhr. Wir haben alles richtig gemacht, dass wir so gemütlich den Morgen genossen haben, als wir losfahren zieht es sich schon wieder zu. Als wir tanken und Wasser auffüllen geht Minki noch Kohlen kaufen und ein Eis. Die Verpackung ist schön bunt, futuristisch, bäh, ich habe noch nie so scheußliches Eis gegessen, Lakritz Eis, wusste gar nicht, dass es sowas gibt! Minki muss dann halt zwei Eis essen, das kann ich leider nicht essen. Ihm schmeckt es auch nicht so sonderlich gut, der Rest fliegt aus dem Fenster! Er fand auch die Verpackung gut, der Designer hat gute Arbeit geleistet, nur die Eismacher nicht! Haha!
Wir wollen einen Platz von 2018 anfahren, finden aber vorher einen traumhaft schönen Platz am Vojmsjön See. Später stellen wir fest, wenn wir bei dem Wendeplatz durch die Büsche gefahren wären, eigentlich den Hauptweg geradeaus weiter, dann wären wir an eine noch bisschen schönere, verstecktere Ecke gekommen. Egal, unser Platz ist super.
Direkt neben uns ein kleiner Wasserfall, von dem anderen Platz sieht man noch einen zweiten. Ohne Mückenzelt geht hier allerdings gar nichts, so viele hatten wir schon lange nicht mehr. Leider regnet es erst mal wieder, aber das dauert nicht lange und dann ist auch schon gut. Traditionell gibt es, na??? Hamburgare wie immer zum Hochzeitstag. Wir laufen dann noch ein gutes Stück aber die Mücken scheinen unterwegs irgendwie mehr zu werden, der Rückweg wird eher im Dauerlauf zurückgelegt.
Dann noch ein Risifrutti und wir machen Schluss für heute. Wenn das Wetter morgen gut ist, wollen wir endlich Kanu fahren.
16.Tag 01.08.2020
Das Wetter ist super, mein Kopf leider nicht. Ich brauch ein Weilchen, aber dann geht es wieder, genug Tabletten und noch eine Weile Ruhe haben geholfen.
Dann bauen wir das Kanu auf und endlich geht es aufs Wasser, es ist total schön.
Dann fahren wir wieder zurück, Minki macht bisschen Wäsche, wir ruhen uns in der Sonne, backen Pizza und dann geht es noch mal eine Runde aufs Wasser. Wieder herrlich, Bilder können diese Eindrücke mal wieder nicht festhalten. Auch Odin ist sehr zufrieden im Kanu mit seiner gelben Hummelweste.
17.Tag 02.08.2020, 51670 km
Heute ist es wieder bedeckt. Wir räumen alles in Ruhe auf und fahren um 11.00 Uhr weiter.
Abends sind wir wieder auf einem schönen Platz von 2018 wo Minki einen großen Hecht angeln wollte und er dabei zwei wertvolle Blinker verloren hat! Er wollte damals Öl in den See lassen, damit das Kackvieh verreckt! Nein, er mag es nicht, dass der Hecht mit Blinker im Maul rumschwimmen muss. Dieses Jahr hat er mehr Glück, eine kleine Esche und dann einen riesigen Hecht. Den lässt er wieder frei, der wäre für uns auch viel zu groß, die alte Dame kann auch noch tausende nachkommen zeugen! Hier sind auch unglaublich viele Mücken, Gebiss mit Flügel, und es fisselt immer zwischendurch, so dass wir drinbleiben. Ich backe das erste Mal Törtchen im Omnia, das geht auch und die schmecken sogar.
18.Tag 03.08.2020 51889 km
Wir fahren einen bekannten Platz nördlich von Arjeplog an, es gibt viele Beeren und Rentiere. Odin will gar nicht mehr aufhören zu laufen, ganz was seltenes. Wenn man den Rentieren zu nahekommt, bleiben sie erst mal stehen und pinkeln. Ob wir Heidelbeeren essen wollen?
Ja das wollen wir, ich pflücke für den nächsten Morgen welche. Minki lässt die Drohne noch mal steigen, weil es beim See weiter hinten so rauscht und wir überlegt hatten das Kanu auszupacken. Mit der Drohne sieht man, dass nach 1km Stromschnellen kommen. Auf dem Rückweg isst die Drohne in der Meinung, 20m vor Minki im See landen zu wollen, kein Funkkontakt mehr, Minki will schon in den See spurten, da finden sie sich Drohne und Fernsteuerung wieder und er landet sicher am Ufer. Wir gehen abends noch ein gutes Stück und Minki darf danach wieder Starfriseur bei mir sein.
19.Tag 04.08.2020, 52080 km
Heute Nacht hat es mal wieder geregnet und es regnet sich morgens ein. Nix mit Pancakes draußen backen, im Gegenteil, die Sachen draußen sind nass und Minki genervt beim einpacken, weil alles dreckig und nass ist.
Gegen 11.40 Uhr fahren wir weiter. Mal wieder zu Arctic Glas. Diesmal kaufe ich nichts für uns, sondern etwas für Freunde zu Hause.
Danach fahren wir an den Platz, wo wir vor zwei Jahren Kanu fahren, waren und man so toll am Flusslauf entlang gehen kann. Auch dieses Jahr hat Odin wahnsinnig viel Spaß dort beim laufen, abends ist es wieder richtig kalt, als wir wieder am Unimog sind, gegen 22.00 Uhr sind es nur noch neun Grad.
20.Tag 05.08.2020, 52339 km
Heute Morgen sind wir wieder mal früh wach, gegen 5 Uhr. Eigentlich wollen wir noch nicht aufstehen aber gegen sechs wird dann der Kaffee angestellt. Es scheint sogar die Sonne und es könnte schön werden. Nachdem wir beide in dem kalten See ein Bad genommen haben, zieht es sich aber wieder zu und nix mit schönem Wetter.
Gegen 9.30 fahren wir schon weiter.
Wir sind ziemlich müde, weil früh aufstehen einfach doof ist.
Gegen halb eins sind wir an einem Wendeplatz im Wald, vielleicht klappt es ja mal einen Elch zu sehen. Wir schlafen erst mal eine Runde und Hunger haben wir auch schon deshalb essen wir sehr früh. Als wir die Stühle einräumen, weil es sich wieder zusieht läuft tatsächlich ein Elch ganz gemütlich durch das abgeforstete Stück. Er bemerkt uns nicht, frisst in aller Ruhe, wodurch Minki viele Fotos machen kann. Kurze Zeit später kommt noch einer daher. Minki meint später es war der selbe, vielleicht, vielleicht auch nicht, dann haben wir zwei halt mal einen Elch gesehen!
Später am Abend regnet es dann auch mal wieder und wir geben die letzten Koordinaten in Maps.me ein. So viele Plätze an denen wir schon waren, echt irre.
21.Tag 06.08.2020, 52447 km
Einen Elch haben wir nicht mehr gesehen und gegen 10 Uhr geht es weiter. Leider schon wieder Richtung Heimat, in dem Fall Richtung Östersund. Wir sind am frühen Nachmittag in dem Waldstück vor Östersund. Hier ist sehr schwül und warm. Rund herum ist alles zugezogen aber wir bekommen keinen Regen ab. Abends laufen wir eine schöne Runde und Minki nimmt eine warme Dusche. Ich bin morgen früh dran. Dann sitzen wir noch eine ganze Weile draußen, das konnten wir die letzten Tage weniger.
22.Tag 07.08.2020, 52731 km
Gegen 12 Uhr fahren wir weiter Richtung Hede. Dort ist ein Arbeitskollege von Minki, den will er heute besuchen. Wir kommen gegen 18.00 Uhr in Hede an, wo wir zu einer kleinen Ferienhaussiedlung fahren.
Schaut irgendwie komisch aus, selbst Minki meint er hätte sich das anders vorgestellt. Arbeitskollege Holger mit Frau und Kind und sein Bruder mit Frau und zwei Kinder, ein Hund, der andere Hunde nicht mag. Na gut, wir gehen mit zur Grillstelle und wollen dann irgendwann wieder fahren. Es wird dann noch ein netter Abend, die passten selbst nicht richtig in diese Siedlung! Als wir gegen 22.00 Uhr Richtung Lossen fahren sehen wir noch einen großen Elch, der lässt sich bereitwillig Fotografieren. Wir fahren weiter zu dem Platz den wir dieses Jahr auf der Fahrt gefunden den hatten aber nicht übernachten geblieben sind. Es ist soweit klarer Himmel und der zeigt sich in allen Farben. Für uns ist aber erst mal Feierabend und wir gehen schlafen.
23.Tag 08.08.2020, 53034 km
Es ist schön heiter morgen und wir hatten gestern schon überlegt das Kanu aufzubauen. Wir frühstücken und es wird immer windiger, aber wir sind tapfer und bauen trotzdem das Kanu auf. Wir paddeln ca. eine Stunde mit den Wellen was auch mal interessant ist.
Da wir später noch weiter fahren wollen machen wir uns Hamburger und bauen dann das Kanu ab. Es zieht sich immer mehr zu und es kommt auch mehr Wind. Der Platz gefällt uns trotzdem sehr gut, hier fahren wir bestimmt nochmal hin.
Gegen 14.45 Uhr fahren wir wieder weiter.
Es ist sehr warm und somit wird die Fahrt etwas ungemütlich. Zwischendurch kommen uns sehr viele Oldtimer entgegen, wieder so schöne wie vor Jahren. In Älvdalen saßen dann auch viele Leute an der Straße und überall waren alte Ami´s unterwegs oder standen an der Seite. Wir mittendrin in der Parade durch die Stadt. Für den ein oder anderen waren wir auch interessant und ein Oldtimer sind wir auch.
Wir fahren zu einem Platz am Flusslauf mit Stuga und Klo. Wir können gut draußen sitzen, mit Mücken ist es hier nicht so schlimm. Minki versucht noch mal sein Glück mit angeln, aber es war nichts Vernünftiges dabei. Ich pflücke wieder mal Heidelbeeren, da gibt es dort sehr viele und somit ist das Frühstück für den nächsten Tag klar.
Wir sitzen noch lange draußen, das konnten wir in diesem Urlaub noch nicht wirklich oft, deshalb nutzen wir diese Chance.
24.Tag 09.08.2020, 53277 km
Wir sind mal wieder früh wach, Odun war um halb sieben der Meinung, dass der Grashalm in seinem Magen nichts verloren hat und raus muss, mit weiterschlafen war dann natürlich nichts mehr, obwohl wir alles gegeben haben.
Es gab dann früh Pancakes und wir sitzen schon gegen 10 Uhr zur Weiterfahrt im Unimog. Heute wollen wir nach Mora in Biltema, auf jeden Fall was für die Toilette holen, das Mittel was wir jetzt haben ist scheiße, es riecht schon, wenn sie gerade sauber gemacht wurde.
Wir haben irgendwas gekauft für die Toilette, mal sehen was es wirklich ist, lesen konnten wir nicht ganz so viel darauf, es riecht nach Fichtennadeln.
Wir fahren wieder den schönen Platz bei Filipstad an, wo wir Anfang des Urlaubs schon standen. Da ist leider besetzt und wir nehmen den Platz kurz vorher, der ist auch sehr schön. Auf der kleinen Insel, wo das Häuschen drauf steht übernachten zwei schwedische junge Männer die abends mit ihrem Boot angeln waren. Bestimmt gemütlich dort.
Wir machen uns noch ein Feuerchen und essen noch paar Chips.
25.Tag 10.08.2020, 53553 km
Es ist etwas bedeckt, das macht aber nichts, vielleicht wird die Fahrt dann etwas angenehmer. Gefrühstückt wir draußen und gegen 11 Uhr fahren wir weiter.
Wir verbringen gen einen schönen Nachmittag im Glaskogen. Minki findet jede Menge Pfifferlinge und wir laufen auch mal wieder ein paar Kilometer. Wir sind etwas hin und her gerissen, ob wir noch mal weiterfahren, es ist noch ein Stück nach Hause und es soll ja warm werden, andererseits ist es schön hier und wir könnten den Abend einfach genießen.
Wir entscheiden uns noch eine Gießkannendusche zu nehmen, essen ein Teil der Pfifferlinge, fahren gegen 20 Uhr weiter Richtung Süden.
Gegen Mitternacht sind wir einen Platz im Wald, eigentlich wollten wir zum Wendeplatz vom 20.7. 20 aber Maps.me sagt wir sollen den Weg erst später reinfahren, wir fahren somit den Weg, den wir eingefahren sind wieder zurück weil es uns nicht findet. Etwas später rein gibt es aber keinen Weg, also wieder zurück zum ersten, dort war ziemlich am Anfang eine Fläche, wo wir parken können, und da bleiben wir dann auch. Maps.me macht uns dieses Jahr nicht wirklich Freude, letztes Jahr war ich recht überzeugt davon aber als reines Navi ist es oft ätzend. Wir sollten uns noch mal nach was anderem umschauen.
26.Tag 11.08.2020, 53986 km
Wir frühstücken draußen, man hört die Kraniche, besser kann es nicht sein.
Die Sonne kommt raus, wir peilen Ångelholm an, mal gucken wie es wird.
Es ist warm geworden, viel weiter als Ångelholm wären wir nicht gekommen. Wir stellen uns in den Wald, dort ist es sehr angenehm. Gegen 19.45 Uhr fahren wir weiter nach Rødby um von dort aus mit der Fähre nach Deutschland zu kommen. Das spart uns etwas Fahrtzeit, was im Moment bei 38° in Deutschland von Vorteil ist.
Minki und Grenzüberfahrten. Wir hatten schon davon gelesen, dass bei der Einreise nach Dänemark die Pässe kontrolliert werden. Als wir dorthin kommen ist ein Schild, wo Autos die rechte Spur und Lkws die linke Spur benutzen. Da der Unimog vom Aussehen her ein LKW ist, fährt Minki einfach mal links. Ein junger Soldat lächelt uns an, ob wir falsch sind oder nicht, sagt uns dann das blaue Licht! Es kommt keins, so fahren wir ganz allein und etwas verwirrt, über die Öresundbrücke. Unten neben der Brücke sieht man Zelte und die Kontrolleure, die die Autos kontrollieren, wir haben freie Fahrt. Ich bin mal gespannt was wir an anderen Grenzen in anderen Ländern noch so erleben.
Das nächste Seltsame war die Überfahrt mit der Fähre. Als wir drin sind, steigen wir brav aus, finden erst mal keinen Ausgang und stellen dabei fest, dass alle in ihren Autos sitzen. Wirklich? Wir müssen nicht raus und bleiben hier??? Es ist auch kein Personal zum fragen da und so machen wir das, was alle machen und bleiben im Fahrzeug, sehr seltsam irgendwie.
Um 1.11 Uhr sind wir in Deutschland auf der Straße. Keine Kontrolle nix mehr! Gegen 2 Uhr haben wir einen Stellplatz beim Museum in Oldenburg in Holstein. Für Odin wird es höchste Zeit, dass Pause ist, für uns eigentlich auch.
27.Tag 12.08.2020, 54545km
Wenn nach 2,5 Stunden wieder der Wecker geht, ist das viel zu früh. Wir haben noch 500km vor uns, vielleicht schaffen wir es im Stück, wenn es zu heiß wird, müssen wir eben nicht mal stehen bleiben. Um 5.40 Uhr geht die Heimreise weiter. Es wird echt heiß auf den letzten Metern. Gegen Mittag sind wir zu Hause, ab in den Schatten.
Schön war es, wie in den letzten Jahren. Die Schweden sind viel entspannter in der Pandemie, den Weg, den sie gehen, gefällt uns persönlich sehr gut! Eigenverantwortung, das was bei unserer Sorte von Reisenden eh ganz oben steht! Wir hoffen der Mist ist bald vorbei!