Reisen mit Hund
Unsere Isis, die erste Reisebegleiterin eine Bordeaux-Dogge, musste mit uns zusammen lernen, wie und was man alles so von Land zu Land beachten muss.
Bei Odin wurden die Gesundheitlichen Probleme größer und die Länder spezieller.
Man muss sich über das Auswärtige Amt oder den Gemeinden in dem Land über deren Vorschriften belesen, das gestaltet sich jedoch nicht immer einfach.
Hürden sind Gültigkeit der Amtstierärztliche Gesundheitsdokumente, Medikamente für kranke Tiere in ausreichender Menge mitzunehmen. Spezialfutter für Allergiker oder Futterempfindliche Tiere. Nicht in jedes Land darf man einfach Futter mitnehmen. Wurmkuren zum Grenzübertritt von Land zu Land. Hier füllt sich die Rubrik mit unseren Erfahrungen.
Dokumente:
Der EU-Heimtierausweis ist sozusagen der Reisepass für den Hund innerhalb der EU, wird aber auch in den angrenzenden Länder gern gesehen und kontrolliert. Gechippte Tiere sind natürlich leichter zu identifizieren (ISO-Norm 11784 oder 11785). Heimtiere, die ab dem 4.7.2011 neu zu kennzeichnen sind, müssen zwingend mit einem Microchip (ISO-Norm 11784 entspricht HDX- oder FDX-B- Übertragung) ausgestattet werden. Vor dem Reiseantritt muss man den Impfstatus 3-4 Wochen vorher kontrollieren ggf. auffrischen, um an der Grenze oder bei Kontrollen nicht unangenehme Erfahrungen zu machen. Eine Quarantäne wäre noch verkraftbar, es kann aber auch schlimmer werden.
Eine Anmeldung bei www.tasso.net ist auch ratsam, anhand der Marke am Halsband, kann der Finder, Polizei oder das Tierheim den Hundehalter, also euch schnell finden und durch die hinterlegte Telefonnummer telefonisch erreichen.
Für Russland, also einem Drittland, benötigt man zusätzlich ein Amtstierärztliches Zeugnis, bekommt man beim Amtstierarzt der Region wo ihr lebt, dieses darf im Beispiel Russland bei der Einreise nicht älter sein als 10 Tage. (Hat bei unserem Grenzübertritt keinen interessiert).
Ganz Wichtig: Die EU ist wie Pippi Lotta! Aus einigen Drittländern, zum Beispiel: Bosnien und Herzegovina oder Albanien…., benötigt ihr zur Rückreise in die EU den Tollwut Titter. Diesen lasst ihr vor der Reise oder einfach generell, bei eurem Tierarzt bestimmen, dieser wird im Haustierausweis eingetragen und hält bei regelmäßiger Tollwutimpfung ein Leben lang! Ergebnis dauert etwa drei Wochen, sollte aber der Titter zu niedrig sein, muss nachgeimpft werden, dann vergeht wieder eine Zeit, so kann die Prozedur schnell mal die Reiseplanung sprengen!
Wir haben einen Old English Bulldog, das ist keine anerkannte FCI Hunderasse. In Länder wie Kroatien oder Frankreich lassen sie uns nicht rein, denn es könnte ein sogenannter Kampfhund drin sein. Wenn vorhanden, den Stammbaum mitnehmen, das keiner drin ist. Wie es bei Mischlingen gehalten wird, die keinen Stammbaum haben ist mir nicht schlüssig. Wahrscheinlich geht man nach der Optik?!? Ob das so angewendet wird oder nicht lassen wir mal dahingestellt, es kann aber bis zum einschläfern des Tieres laut der Dokumentation gehen.
Hier die Zusammenfassung von Boris:
In den Urlaub fahren und den Hund mitnehmen gehört für uns einfach dazu. Da wo unser Hund nicht willkommen ist, da wollen wir auch nicht sein, schließlich gehört er ja zu uns.
Wir haben in den vielen Jahren mit Hund gemerkt, dass es immer wieder eine Hürde darstellt einen Hund zu haben gerade wenn es nicht der kleine „Handtaschenhund“ ist.
Als wir vor vielen Jahre eine Berghütte mieten wollten, in denen wirklich nicht viel drin ist, hatten wir tatsächlich große Schwierigkeiten etwas zu finden wo ein 50kg Hund ebenfalls willkommen ist. Warum die Menschen denken ein großer Hund macht mehr kaputt oder schmutzig als ein kleiner, hab ich bis heute nicht verstanden.
Heute mit dem Unimog ist das alles etwas einfacher, jedoch auch bei diesen Reisen gibt es so manches zu Bedenken.
Eigentlich fängt es paradoxerweise auch dort in gewisser Weise mit der Größe an. Wenn man eine kleine Kabine hat sollte man sich überlegen ob zum Beispiel eine Deutsche Dogge auch wirklich Platz findet ohne ständig im Weg zu sein.
Wir haben darüber tatsächlich auch nicht so sehr nachgedacht, sonst wäre nach der Bordeaux Dogge vielleicht nicht eine Old English Bulldogge eingezogen sondern noch eine Nummer kleiner.
Wir arrangieren uns recht gut in unserer Kabine aber er liegt doch meistens genau dort, wo man eine Schublade aufziehen möchte oder zum Kochen steht. Es ist ja nicht immer schönes Wetter, dass man alles nach draußen verlegen kann. Aber wenn er nicht im weg liegt, fehlt auch irgendwie etwas😂
Vor jeder Reise wenn es ins Ausland geht, sollte man sich beim Auswärtigen Amt informieren, was der Hund benötigt. Dort sind für jedes Land die genauen Angaben zu finden und man muss nicht groß recherchieren.
Für Schweden muss man seien Hund zum Beispiel beim Zoll anmelden. Das geht ganz einfach über die Internetseite
www.tullverket.se
Da steht ein Haufen Zeug drin, jedoch haben auch wir die Anmeldung geschafft, ist ganz einfach😉
Hundeapotheke
Da wir einen sehr kränklichen Hund haben, müssen wir immer an viele Dinge denken, damit im Urlaub nicht direkt der nächste Tierarzt aufgesucht werden muss.
Die Apotheke für den Hund sieht bei uns so aus:
• Pinzette
• Lupenlampe damit man auch wirklich alles sieht
• Mull zum verbinden
• Pflaster auf der Rolle zum verbinden – da haben wir das Klebeband zum Tapen aus dem Physiobereich für uns entdeckt. Das klebt sehr gut um einen Verband zu machen, löst sich aber auch wieder super ohne Rückstände vom Fell.
• Wund-Gel + Wund-Spray
• Ein Antibiotikum für den Notfall
• Cortison was er jeden Tag bekommt
• Ein Mittel gegen Juckreiz für jeden Tag
• Schmerzmittel
• Eine Kanüle mit spritze um Wunden auszuspülen
• Augentropfen
• Tabletten gegen Zecken
• Ohrensalbe
• Krallenschere
• Alkoholtupfer um Wunden zu reinigen
Das benötigt man natürlich nicht alles aber ich würde jedem empfehlen, bis auf die Medikamente wenn euer Hund sie nicht benötigt, so einen ähnlichen Grundstock an Hundeapotheke dabei zu haben.
Es ist immer gut wenn man es nicht benötigt aber wie bei uns Menschen kann immer etwas sein und dann ist es gut wenn man einen Teil dabei hat um sich selbst zu helfen.
Bei Ohren oder Augentropfen denkt man vielleicht, ach das braucht man doch nicht, aber wie schnell hat auch der Hund in Fahrzeug durch die Lüftung oder ein offenes Fenster auch mal Zug abbekommen.
Wir haben zum Glück einen Tierarzt, der uns die Medikamente ohne Probleme auch für eine längere Reise mitgibt, so dass wir nicht unterwegs bei irgendeinem Tierarzt anfangen müssen, gerade das notwendige Medikament zu bekommen.
Was uns bei der Jahresreise jedoch bewusst gewordenen ist, man sollte auch den Kauf der Medikament gut planen wenn man so einen Hund hat wie wir. Oft sind Medikamente für größere Hunde auch dementsprechend teurer, weil ja fast alles nach Gewicht dosiert wird. So war ich kurzzeitig etwas geschockt, als ich grob überschlagen für einen Jahresvorrat nur für Cortison und Tabletten gegen Jucken weit über eintausend Euro bezahlen sollte. Da waren die anderen Sachen noch gar nicht mit dabei.
Letzten Endes hilft es aber alles nicht, die Sachen braucht der Hund und somit muss es auch bezahlt werden.
Bei solch einer großen Menge an Medikamenten sollte man sich am besten eine Bescheinigung vom Tierarzt ausstellen lassen, nicht dass es mal an irgendeiner Grenze oder sonst einer Kontrolle Probleme gibt. Wir haben bei unserer Reise nach Russland eine schriftliche Bescheinigung vom Amtstierarzt für alles gehabt und haben diese auch noch einmal Übersetzen lassen, von einem offiziellen Übersetzungsdienst. Gebraucht haben wir es nicht aber so waren wir auf der sicheren Seite.
Da wir bei der Jahresreise in Europa bleiben und die Grenzübergänge dort sehr unspektakulär sind, haben wir hier ein Formular vom ADAC ausgedruckt. Das ist eigentlich für Menschen aber etwas abgeändert geht es auch für den Hund. Wichtig ist dort die Unterschrift vom Tierarzt.
Mücken und andere Plagegeister:
Da wir meist in Ländern mit sehr vielen Mücken unterwegs sind, ist es wichtig auch für den Hund einen Schutz zu haben. Wir haben sehr gute Erfahrung mit Ballistol Stichfrei gemacht.
Was nicht nur für den Hund gut ist, ist ein Insektenzelt, wo er in Ruhe vor den Plagegeistern auch draußen sein kann. Neuste Errungenschaft ist ein Thermacell, ob als Handgerät oder Elektrisch, es kommt hier und da noch eine Mücke, aber was Besseres an Mückenabwehr habe ich noch nicht erlebt!
Für Zecken nutzen wir die Tablette, ansonsten verlassen wir uns auch dort auf das Ballistol.
Futter:
Bei Futter ist es ähnlich wie bei Medikamenten…..wenn man einen Hund hat der alles verträgt und dem es egal ist was er frisst, hat man unterwegs keine Probleme an Futter zu kommen.
Auch da haben wir einen Sonderfall….aufgrund der Allergien und verschiedener Blasensteine haben wir einen Futterplan erstellen lassen und Barfen den Hund.
Prinzipiell ist das auch alles recht unproblematisch, da Barfen einen recht großen Spielraum an Produkten lässt.
Einzig irgendwelche Ergänzungsmittel oder Öle muss man entweder in ausreichender Menge mitnehmen oder unterwegs in speziellen Läden suchen. Aber meist wird man in großen Städten fündig.
Gerade in den Nordischen Ländern findet man selbst in Supermärkten Frischfleisch oder Tiefgefrorenes Fleisch für die Anhänger des Barfens. Natürlich in Läden wie ArkenZoo ist das auch vorhanden.
Allgemein:
Ansonsten nehmen wir auf reisen noch einen Maulkorb mit. In manchen Bereichen wird so etwas verlangt, zum Beispiel wenn man in Österreich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt und auch auf manchen Fähren sind sie Pflicht.
Eine lange Leine, Regenmantel, Wintermantel, Körbchen, Lieblingskuscheltier und Spielzeug sind auch immer dabei.
Wir haben immer Flexileinen in Gebrauch und nehmen eine „normale“ Leine wenn wir irgendwohin gehen zum Beispiel Stadtbummel, Restaurants oder Tierarzt.
Fahrzeit:
Man sollte seinen Vierbeiner immer gut im Blick haben, was die Länge der Fahrzeit betrifft.
Wir merken immer wieder, wie anstrengend es teilweise für ihn ist, weil er beim fahren nicht so viel Ruhe findet. Es ruckelt, es ist laut und natürlich ist er auch neugierig und möchte nichts verpassen.
Wenn wir mehrere Tage hintereinander lange Fahrzeiten haben, ist er dementsprechend angenervt. Die Spaziergänge werden noch kürzer als sie eh schon sind oder es beschränkt sich aufs Geschäft machen und fertig. Aber das ist alles völlig O.K., weil auch der Hund auf reisen „Urlaub“ machen soll und auch hier einen anderen Rhythmus als zu Hause hat. Wenn man es schafft, die alten Gewohnheiten flexibel auf den Hund umzustellen, dann ist es für beide Seiten recht entspannt.
Ich muss aber noch dazu sagen, wir haben schon immer einen sehr lauffaulen Hund gehabt. Durch seine kaputten Knochen läuft er noch weniger gern und kann auch sehr gut darauf verzichten.
Aber dennoch ist reisen für den Hund nicht immer so entspannend wie man sich das vielleicht vorstellt oder wünscht.
Die Seite www.petsontour.de ist eine hervorragend ausgearbeitete Seite mit Informationen, was man beim Reisen mit Hund oder Katze alles berücksichtigen sollte.